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1867 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Stacke, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc.
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Steigbügel halten sollen — und er hielt den linken!" Der Kaiser
entschuldigte sich, daß dies aus Versehen geschehen sei, allein der Papst
verließ mißmuthig das Lager, ohne dem Kaiser den üblichen Friedeuskuß
gegeben zu haben. Ans dringendes Bitten der Fürsten gab Friedrich
nach und erwies dein Papste bei seiner Rückkehr den verlangten Ehren-
dienst in der üblichen Weise.
Bald erschienen auch Abgeordnete des römischen Volkes, boten Friedrich
dem Kaiser in hochtrabenden Phrasen die Kaiserkrone an, wenn er ihre ^m°r^de!b
alten und neuen Einrichtungen anerkenne und schütze, und begehrten ein
Geschenk von 5000 Pfund Silber. Zornig unterbrach sie Friedrich
und entgegnete: „Ich wundere mich gar sehr, daß Eure Reden auch
gar Nichts von altrömischer Weisheit enthalten. Wisset Ihr denn
nicht, daß die Herrschaft und die Tugenden der Römer auf die Deut-
schen übergegangen sind? Ich bin gekommen, nicht um von Euch zu
empfangen, sondern um Euch zu retten von innerem und äußerem
Zwiste!" Die Gesandten kehrten eiligst um. In der nämlichen Nacht
noch ließ Friedrich tooo Mann einrücken und die Straßen nach der
Peterskirche besetzen. Als er aber nach der Krönung ins Lager zurück- und züchugi
kehren wollte, überfiel ihn das erbitterte Volk, erfuhr aber dafür die ganze
Strenge des Kaisers und die Kraft deutscher Schwerter. Heinrich der
Löwe hatte sich in diesem Straßenkampse besonders hervorgethan. Gern
hätte Friedrich schon damals die überall zu Tage tretende Wider-
spenstigkeit in Italien gezüchtigt, allein die deutschen Fürsten pflegten
sich für einen Römerzug nur auf die Dauer eines Jahres zu ver-
pflichten und mit Anfang des Winters heimzukehren. Den Rückweg
über Tyrol suchten ihm die Veronesen zu verlegen, allein Otto von
Wittelsbach erzwang den Durchgang mit Gewalt.
Während Friedrichs Abwesenheit war manche Unordnung in ebenso einige
Deutschland vorgefallen und manche Gewalthätigkeit verübt worden. Deutschland"
Darum eilte der Kaiser die Friedensstörer zur Strafe zu ziehen, zer.
störte eine Menge Raubschlösser und hob unerlaubte Zölle auf. Der
Erzbischof von Mainz und der Pfalzgraf Hermann von Stahleck hatten
sich des Landfriedensbruchs durch ihre Befehdungen schuldig gemacht.
Darum verurtheilte Friedrich die Angeklagten mit ihren Verbündeten
zum Hundetragen. Der Pfalzgraf und 10 mitschuldige Ritter mußten
den Hund eine Meile tragen, ihre Dienstleute einen Stuhl, die Bauern
ein Pslugrad. Der Erzbischof wurde wegen seines Standes und
Alters begnadigt. Die unver.
- , , . m schämthitdese
Friedrichs Ansehen und Ruhm verbreitete sich in allen Ländern
Europas. Nur Italien und der Papst leisteten seinen Befehlen keine