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1. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1867 - Mainz : Kunze
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 125 Steigbügel halten sollen — und er hielt den linken!" Der Kaiser entschuldigte sich, daß dies aus Versehen geschehen sei, allein der Papst verließ mißmuthig das Lager, ohne dem Kaiser den üblichen Friedeuskuß gegeben zu haben. Ans dringendes Bitten der Fürsten gab Friedrich nach und erwies dein Papste bei seiner Rückkehr den verlangten Ehren- dienst in der üblichen Weise. Bald erschienen auch Abgeordnete des römischen Volkes, boten Friedrich dem Kaiser in hochtrabenden Phrasen die Kaiserkrone an, wenn er ihre ^m°r^de!b alten und neuen Einrichtungen anerkenne und schütze, und begehrten ein Geschenk von 5000 Pfund Silber. Zornig unterbrach sie Friedrich und entgegnete: „Ich wundere mich gar sehr, daß Eure Reden auch gar Nichts von altrömischer Weisheit enthalten. Wisset Ihr denn nicht, daß die Herrschaft und die Tugenden der Römer auf die Deut- schen übergegangen sind? Ich bin gekommen, nicht um von Euch zu empfangen, sondern um Euch zu retten von innerem und äußerem Zwiste!" Die Gesandten kehrten eiligst um. In der nämlichen Nacht noch ließ Friedrich tooo Mann einrücken und die Straßen nach der Peterskirche besetzen. Als er aber nach der Krönung ins Lager zurück- und züchugi kehren wollte, überfiel ihn das erbitterte Volk, erfuhr aber dafür die ganze Strenge des Kaisers und die Kraft deutscher Schwerter. Heinrich der Löwe hatte sich in diesem Straßenkampse besonders hervorgethan. Gern hätte Friedrich schon damals die überall zu Tage tretende Wider- spenstigkeit in Italien gezüchtigt, allein die deutschen Fürsten pflegten sich für einen Römerzug nur auf die Dauer eines Jahres zu ver- pflichten und mit Anfang des Winters heimzukehren. Den Rückweg über Tyrol suchten ihm die Veronesen zu verlegen, allein Otto von Wittelsbach erzwang den Durchgang mit Gewalt. Während Friedrichs Abwesenheit war manche Unordnung in ebenso einige Deutschland vorgefallen und manche Gewalthätigkeit verübt worden. Deutschland" Darum eilte der Kaiser die Friedensstörer zur Strafe zu ziehen, zer. störte eine Menge Raubschlösser und hob unerlaubte Zölle auf. Der Erzbischof von Mainz und der Pfalzgraf Hermann von Stahleck hatten sich des Landfriedensbruchs durch ihre Befehdungen schuldig gemacht. Darum verurtheilte Friedrich die Angeklagten mit ihren Verbündeten zum Hundetragen. Der Pfalzgraf und 10 mitschuldige Ritter mußten den Hund eine Meile tragen, ihre Dienstleute einen Stuhl, die Bauern ein Pslugrad. Der Erzbischof wurde wegen seines Standes und Alters begnadigt. Die unver. - , , . m schämthitdese Friedrichs Ansehen und Ruhm verbreitete sich in allen Ländern Europas. Nur Italien und der Papst leisteten seinen Befehlen keine
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