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1. Geschichte des Mittelalters - S. 150

1867 - Mainz : Kunze
150 ®ntte Periode des Mittelalters. Gegner der Albi gewöhnlich unter denl Namen Albigenser zusammengefaßt werden. Hierarchie ®‘e Meisten scheinen der Sekte der Katharer angehört zu haben, (1206.) welche Gegner der herrschenden Kirche waren und dem Papstthum ge- fährlich zu werden drohten. Die Bischöfe vermochten der gewaltig wachsenden Sektirerei nicht mehr Einhalt zu thun. Da entbot Inno- cenz lü., welcher die Albigenser für ärger als Saracenen erklärte, den Mönchsorden der Cistercienser*) zu ihrer Bekehrung. Diese Maßregel erwies sich erfolglos. Ebenso wenig vermochte der päpstliche Legat Peter von Castelnan Etwas gegen die Feinde der römischen Kirche auszurichten. Als derselbe nun 1208 von einem Unbekannten ermordet wurde, schoben die Mönche den Verdacht des Mordes aus den Grasen Raimund von Toulouse, welcher die Albigenser auf seinem Gebiete schützte und duldete. Da nahm Innocenz zu einer unerhörten Gewalt- maßregel seine Zuflucht und ließ durch den Abt Arnold von Citeaux das Kreuz predigen, daß die Ketzer ausgerottet wurden. Durch die Versprechungen der Kirche fanden sich Tausende veranlaßt, gegen diese Der Kreuz- Ungläubigen, wie der Papst sie bezeichnete, zu ziehen. An der Spitze ^Mbl>user° dieses neuen Kreuzheeres stand der Gras Simon von Montfort, welcher 1206. pj>n Krieg mit entsetzlicher Grausamkeit führte. Bei der Erstürmung von Beziers wurden 7000 Menschen in einer Kirche verbrannt und 20,000 erschlagen. Als man den Abt Arnold fragte, wie mau unter den Einwohnern die Rechtgläubigen unterscheiden könne, entgegnete er: „Schlagt nur todt, der Herr kennt die Seinen." Graf Raimund, welcher sich seiner Unterthanen annahm, wurde für einen Ketzer erklärt und sein Land dem Grafen Simon von Montsort ertheilt. Allein dieser wurde bei der Belagerung von Toulouse durch einen Steinwurs getödtet. So kamen nach Raimunds und seiner Tochter Johanna Tod diese gräulich verwüsteten Gegenden an den König von Frankreich. Das Jnqui- Auf der Kirchenversammlung zu Toulouse (1229) stellte die päpst- zu"°Toulo^! liche Partei neue Maßregeln in Aussicht, welche das Wiederanf- 1229 konimen der Ketzerei verhüten sollten. Die Bischöfe wurden nämlich angewiesen, Geschworene zur Aufspürung und gerichtlichen Verfolgung der Ketzer anzustellen; jeder Bischof, Fürst, Baron oder Richter, welcher einen Ketzer verschon/, sollte sein Land, Gut oder Amt einbüßen; jedes Haus, das einen Ketzer beherberge, dem Boden gleichgemacht werden; alle Einwohner, welche nicht zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten beichteten und communicirten und alle 2 Jahre ihre Uebereinstimmung mit der römischen Kirche eidlich bekräftigten, sollten der Ketzerei ver- °) Der Name rührt vom Kloster Citeaux bei Dijon her.
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