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1. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1867 - Mainz : Kunze
Von bei- Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 157 . Die zahlreichen Lieder, welche die kunstliebende Zeit schuf, priesen die Minne, die Liebe, bald die Verehrung und Sehnsucht, bald das neu Frauen, Glück der Liebenden, das gesellige Leben bei Hofe, den Tanz, das d-m Früh- Tnrnier um den Dank der Frauen, den Wechsel der Tages- und Jahreszeiten, den Mai mit seinen Blüthen und seinem Vogelgesang, den Winter mit seinen Freuden, die Verehrung der heiligen Jungfrau, das Vaterland, das Lob der Fürsten rc. Die größeren Heldengedichte be- handelten verschiedene Stoffe, zunächst den vaterländischen. Dieser be- handelt Ueberlieferungen und Sagen von den alten Helden der Hunnen, Gothen, Franken, Sachsen, Burgunder, Langobarden, vom König Etzel, Dietrich, Siegfried, Günther und Odoaker. Die vorzüglichsten Epen dieses Sagenkreises sind das Nibelungenlied und die Gudrun. Andere behandeln den ausländischen Sagenkreis entweder Carls des Großen und seiner Paladine oder des Königs Arthus und der Tafelrunde des heiligen Grals*) oder die antiken Stoffe des Aeneas, den trojanischen Krieg rc. Die vier bedeutendsten epischen Dichter waren Heinrich von Heinrich Veldeck, welcher an dem Hofe zu Cleve den größten Theil seiner Eneit"°" Veldeck, dichtete und das ihm entführte Werk am thüringischen Hofe wieder- erhielt und 1189 vollendete; Hartmann von der Aue, ein schwäbischer H^tmann Ritter, welcher an einem Krenzzuge sich betheiligte und zuerst mit Glück die Artussage durch Erec und Zwein, den Ritter mit dem Löwen, in unsere Literatur eingeführt und außerdem die Legende Gregorius aus dem Steine und die Erzählung von dem armen Heinrich hinterlassen hat; Wolfram von Eschenbach, der größte Dichter des deutschen Mittel- Wvlfra», von alters, ein armer fränkischer Ritter, welcher gleichzeitig mit Walther eic^ent,a(^ von der Vogelweide am thüringischen Hofe zu Eisenach lebte, und um 1212 den Parzival, sein größtes, vollendetes Werk, welches die Artus- und Gralsage verbindet, und den sogenannten Titurel dichtete, wovon er nur zwei Bruchstücke hinterlassen, welche zu dem Besten gehören, was die mittelhochdeutsche Kuustpoesie geschaffen hat; Meister Gottfried Meister von Straßburg, welcher um 1210 nach einem französischen Epos ^"aßburg." Tristan und Jsolt verfaßte, welches sich durch tiefe Einsicht, inniges Gefühl und glänzende Darstellung auszeichnet **). *) Der heilige Gral warb als eine kostbare Schale angesehen, deren sich Christus beim letzten Abendmahle bedient und in die Joseph von Arimathia bei der Grablegung das Blut des Herrn aufgefangen haben soll. **) Wir brechen hier ab, da eine erschöpfende Behandlung dieses Gegenstandes ohnedies der deutschen Literaturgeschichte anheimfällt.
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