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1. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1867 - Mainz : Kunze
174 Vierte Periode des Mittelalters. römisch Reich alle Tag" ihr Feldgeschrei. Während der Bischof den Schlachtgesang anhub: „Sant Marey, Mutter und Maid All' unsre Noth sei Dir geklaid!" und erliegt erfolgte der Angriff. Ottokars Leute wurden geschlagen; er selbst, der Marchfelde f*°^e König, erlag den Streichen eines Junkers von Mehrenberg, 1278. dessen Vater von Ottokar ungerechter Weise hingerichtet worden war. Rudolph trat mit seinem Gefolge zur Leiche Ottokars und sprach: „Sehet, wie nichtig alle Größe und alles Glück auf Erden ist." Rudolph ver- Nach diesem Siege (1278) rückte Rudolph durch Mähren in Macht^cines döhmen ein und schloß mit dem Markgrafen Otto von Brandenburg, Hauses welcher Vormund über Ottokars elfjährigen Sohn Wenzel geworden war, einen Vertrag, wornach Wenzel nach erlangter Volljährigkeit der Schwiegersohn Rudolphs werden und Böhmen und Mähren behalten solle. Doch blieb Mähren auf 5 Jahre zur Deckung der Kriegskosten in Rudolphs Besitz. Oestreich und Steiermark erhielten Rudolphs Söhne Albrecht und Rudolph zu Lehen (1282), Kärnthen der Gras Meinhard von Throl, welcher gegen Ottokar treue Dienste geleistet hatte, und wahrt Mit großem Eifer trachtete nunmehr Rudolph daruach, die dem btemdd)o«beá Reiche während des Interregnums entrissenen Güter und Rechte wieder zu verschaffen. Auf dem Reichstage zu Augsburg 1282 verordnete er nicht nur einen allgemeinen Landfrieden auf 5 Jahre, sondern verlangte auch von den Fürsten und dem Adel Alles zurück, was ihnen nicht rechtmäßig gehöre. Viele gaben nicht heraus, was sie an sich gezogen hatten, Andere fuhren in ihren Fehden fort, als ob kein Kaiser und kein Reich bestehe. Insbesondere klagte die schwäbische Stadt Eßlingen über Gewaltthätigkeiten des Grasen Eberhard von Würtemberg, welcher sich in trotzigem Uebermuth „Gottes Freund und aller Welt Feind" nannte und Rudolph den Kaiser nur als Grasen von Habsburg be- trachtete. Rudolph bot das Reichsheer gegen den Ruhestörer auf und belagerte ihn in seiner Hauptstadt Stuttgart (1286). Die Stadt er- gab sich, und Eberhard mußte sich unterwerfen. Rudolph stellte das Herzogthum Schwaben nicht wieder her, sondern machte es zum un- mittelbaren Reichsland und regierte es selbst. Rudolph Gegen Ende des Jahres 1289 berief Rudolph einen Reichstag Raubrute'/ nstc^ Erfurt, um auch im nördlichen Deutschland den Landfrieden wieder zu befestigen und mit unnachsichtlicher Strenge die Raubritter zu bestrafen. Als ein Graf von Waldeck den Kaiser bestimmen wollte, die Edelleute mit Geld statt am Leben zu strafen, ward Rudolph zornig und ent- gegnete: „Edle giebt es hier nicht, sondern nichtswürdige Diebe und
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