Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 178

1867 - Mainz : Kunze
178 Vierte Periode des Mittelalters. Thron gehoben und einst die kecke Aeußerung gethan hatte, er trage, wenn es Noth thue, noch andere Kaiser in der Tasche, brachte 1298 einen Theil der Wahlfürsten dahin, im Dome zu Mainz die Absetzung Adolphs auszusprechen und zugleich Albrecht als Gegenkaiser aufzu- stellen. Der Erzbischof von Mainz und die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg luden Adolph vor Gericht, daß er sich über seine schlechte Ausführung rechtfertige, und als er aus die dritte Vorladung nicht erschien, so setzten sie ihn feierlichst ab und erwählten Albrecht I. zum König. Hierzu schienen sie um so weniger befugt, weil die Mehr- zahl der Kurfürsten abwesend war, und der Papst, auf dessen Geheiß sie die Wahl vorgenomnien zu haben erlogen, im Gegentheil Adolph zur Kaiserkrönuug nach Rom entboten hatte. Das Glück der Waffen mußte entscheiden. Bei dem Dorfe Göllheim unweit Worms kam es zur Schlacht. Durch verstellte Flucht wußte Albrecht die Leute seines und verliert Gegners in eine unvortheilhafte Stellung zu bringen, so daß ihnen die Albrecht I Sonne gerade ins Gesicht schien. „Weiche zurück," ries Adolph seinem Krone und Sohne Ruprecht zu, „meine Feinde lassen mich heute nicht am Leben!" Leben Doch per Sohn entgegnete: „Lieber Vater, ich folge Dir, wohin Du gehst, im Leben und im Tode!" „„Nun wohlan, mein Sohn,"" ver- setzte Adolph, „„es ist besser sterben, als mit Schanden leben."" Adolph stürzte mit dem Rosse und wurde ohnniächtig ans der Schlacht getragen. Aber er erholte sich wieder, bestieg ein anderes Roß und stürzte sich abermals ohne Helm in die Schlacht. Albrecht focht in unscheinbarer Rüstung; er hatte mehreren Rittern seines Gefolges ge- stattet, den königlichen Wafsenrock anzulegen. Zwei fielen von Adolphs Hand, welcher in ihnen seineil königlichen Gegner zu durchbohren wähnte, in der Endlich erkannte er Albrecht, und indem er ihm zurief: „Hier niußt ^Göllheim^ Du Leben und Reich lassen," traf ihn Albrechts Schwert auf die un- 1298. bedeckte Stirn, daß er zu Boden stürzte. Ein Waffenträger Albrechts durchbohrte den Wehrlosen (1298). Adolphs Die allgemeine Anerkennung König Albrechts war die unmittel- ^für°ihr-n^bare Folge dieses Sieges. Als er seinen ersten Reichstag zu Nürnberg Sohn, mit ungeheurem Pompe hielt, erschien eines Tages während der Tafel eine hohe Frau im Trauerschleier und warf sich weinend vor seiner Gemahlin Elisabeth nieder. Es war die Königin Wittwe, welche ihren gefangenen Sohn Ruprecht loszubitten kam. Die glückliche Königin versagte der unglücklichen ihre Fürsprache nicht. Aber Albrecht, finster und kalt wie immer, antwortete, sie möge sich an den Erzbischof von Mainz wenden, der den Gefangenen in Verwahrung habe. „So bin ich denn abgewiesen!" rief die unglückliche Gemahlin Adolphs aus,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer