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1. Geschichte des Mittelalters - S. 188

1867 - Mainz : Kunze
188 Vierte Periode des Mittelalters. der Papst, noch Leopold waren zum Frieden zu bewegen. Jetzt gab Friedrich ein denkwürdiges Beispiel deutscher Treue und kehrte freiwillig in die Gefangenschaft nach München zurück, so daß Ludwig, gerührt über solchen Edelmuth, den Vetter in seine Arme schloß und fortan in inniger Freundschaft mit ihm lebte. Er war sogar bereit die Regierung mit ihm zu theilen; dem widersetzten sich jedoch die Reichs- fürsten. Zunl Glücke für Deutschland starb 1826 Herzog Leopold, welcher als der leidenschaftlichste Gegner Ludwigs den Krieg allein fort- gesetzt hatte. Friedrich starb 4 Jahre später auf dem Schlosse Guten- stein am Wiener Walde. Ludwig wird Schon kurz nach der Schlacht bei Mühldorf war Ludwig vom Bannebel"qt. Papste mit dem Banne belegt worden. Allein er kehrte sich nicht daran, eilte nach Rom und empfing aus den Händen des Stadthauptmanns Colonna die Krone, welcher 2 Cardinäle die Salbung beifügten. Den Papst Johann Xx !f. in Avignon ließ er in Acht und Bann thun und einen Franziskanermönch zum Gegenpapst ernennen. Darnach kehrte er nach Deutschland zurück und versuchte vom Banne gelöst zu werden. Da dies nicht geschah, so berief Ludwig die Reichsfürsten nach Deutsch- land. Diese erklärten, es habe der Kaiser gethan, was er vermocht, und lösten ihn eigenmächtig voni Banne. Jeder Geistliche, welcher sich der Aufhebung des Bannes widersetzte, wurde als Ruhestörer angesehen. Der Im nämlichen Jahre (1338) traten die Kurfürsten in Rense zusammen »urens"triltlini? faßten daselbst einmüthig den Beschluß, welcher nachher zunl Reichs- tagen das gesetz erhoben wurde, daß Derjenige, welcher aus rechtmäßige Weise von der Mehrheit der Kurfürsten auf den deutschen Thron erhoben sei, für einen wahren und rechtmäßigen Kaiser und König zu halten sei und der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe, da die kaiserliche Macht nur von Gott sei. Durch diese den päpstlichen Anmaßungen feindlichen Schritte hob sich die kaiserliche Macht für einige Zeit wieder. Allein Ludwig verwischte durch seine große Ländergier diese günstige Stimmung. Schon 1332 hatte er nach dem Aussterben des askanischen Fürsten- hauses die Mark Brandenburg seinem ältesten Sohne zugetheilt und zum Nachtheil seiner Verwandten die Erbschaft von Niederbaiern an- getreten. Jetzt schied er aus eigner Machtvollkommenheit die Ehe der Gräfin Margaretha Maultasche, welche mit Heinrich von Böhmen ver- mählt war, um durch ihre Verheirathung mit seinem Sohne Ludwig macht ihm von Brandenburg ihr Erbland Tyrol an sein Haus zu bringen. Darum sprach der Papst einen neuen Bannfluch über Ludwig aus, und die deutschen Fürsten machten dem Kaiser die heftigsten Vorwürfe, seine Papstthum auf. Ludwigs Ländergier Feinde.
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