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1. Geschichte des Mittelalters - S. 189

1867 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung re. 189 Regierung habe das Reich herabgebracht, und man müsse sich künftig wohl vorsehen, die deutsche Krone an eine» Baiern zu vergeben. Der Papst veranlaßte sogar 5 Kurfürsten theils durch Geld, theils durch Drohungen, zu Reuse Carl Iv,, den Sohn des böhmischen Königs, an Ludwigs Stelle zu wählen. Allein „der Psaffenkönig" konnte Ludwig Nichts anhaben, bis dieser unerwartet 1347 starb. Fröhlich und heiter saß Ludwig beim Mahle, als er sich plötzlich unwohl fühlte. Cr glaubte, Bewegung werde helfen, bestieg ein Roß und ritt auf die Bärenjagd. Gerade als man eines Bären ansichtig wurde, sahen ihn Er stubt aus seine Begleiter vom Pferde sinken. Ein Schlagsluß hatte sein Leben geendet. 3. Carl Iv. (1347 — 1378). Auch nach Ludwigs Tod konnte Carl Iv, nicht sofort zum unge- störten Besitz der Krone gelangen, indem einige Kurfürsten den ritter- La,l iv. unv lichen Grafen Günther von Schwarzburg dem Luxemburger gegenüber- Sch',va^bm°" stellten. Als aber Günther schon 5 Monate nach erfolgter Wahl in Frankfurt starb, wo er im Dome feierlichst beigesetzt wurde, söhnte sich Carl mit seinen Gegnern aus. Unter diesen war Ludwig von Branden- burg jedenfalls der mächtigste. Ein unerwartetes Ereign iß söhnte sie aus. 1347 trat ein Betrüger, der Müller Jacob Rehbock, aus und Ter falsch« gab sich für den verstorbenen Markgrafen Waldemar von Brandenburg aus. Er erzählte, er sei zum heiligen Grabe gepilgert, habe Buße Branden- füv seine Sünden gethan und wolle sein Erbland wieder in Besitz t,ur9 nehmen. Die Mark huldigte ihm gern, weil Ludwig allgemein verhaßt war. Anfangs hatte zwar Carl Iv. den falschen Waldemar anerkannt, aber später als er Ludwigs Einfluß und die Macht seiner Partei aus Günthers Wahl kennen lernte, söhnte er sich mit Ludwig aus und ließ den falschen Waldemar fallen*). Indessen blieben viele Städte dem Be- trüger treu, was Ludwig den Besitz Brandenburgs so verleidete, daß er sie 1351 seinen jüngern Brüdern abtrat und die Regierung von Oberbaiern, Throl und Kärnthen übernahm. Um jene Zeit wurden Deutschland und die Nachbarländer von Das groß« Heuschreckenschwärmen, Erdbeben und Seuchen arg heimgesucht. Die furchtbarste Seuche, der schwarze Tod, forderte allenthalben in Europa, ugemenschen Asien und Afrika zahllose Äpfer. Die Krankheit begann mit Kopf- ba*tn' und Brustschmerzen. Bald gesellte sich Fieber hinzu. Zunge und *) Erst 1355 ward Waldemar aus der Mark verjagt. Doch nahmen ihn die anhaltischen Fürsten gastlich auf und behandelten ihn wie einen Markgrafen.
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