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1. Geschichte des Mittelalters - S. 204

1867 - Mainz : Kunze
204 Vierte Periode des Mittelalters. 120 Jahre nachher die türkische Oberhoheit an. Vergeblich forderte der Papst zum Kampfe gegen die geschworenen Feinde der Christenheit auf. Friedrich hatte nur Thränen, und die deutschen Fürsten vergaßen über ihre eigenen Zwistigkeiten das Wohl des gemeinsamen Vaterlandes. Der sächsische Unter den Fehden deutscher Fürsten mit einander ist der sächsische Ku>i"von Bruderkrieg durch den Prinzenraub am bekanntesten geworden. Der Kauffungen Kurfürst Friedrich der Sanstmüthige hatte Krieg mit seinem Brilder, l455‘ dem Herzog Wilhelm. Während desselben zeichnete sich der Ritter Kunz von Kauffnngen im Dienste des Kurfürsten aus, gerieth in Ge- fangenschaft und mußte sich gegen eine hohe Summe loskaufen. Da seine Güter verwüstet waren, so überließ ihm der Kurfürst während des Krieges andere Güter ,zum Nießbrauch. Als Friedrich dies später zurückforderte, verlangte Kunz die Erstattung des erlegten Lösegeldes, ward aber abschlägig beschieden. Er sann auf Rache und erstieg mit Hülfe des Küchenjungen Hans Schwalbe das Zimmer der Prinzen Ernst und Albert im Schlosse Altenbnrg, um sie zu entführen. Ver- geblich bat die Kurfürstin, welche ans den entstandenen Lärm herbei- geeilt war, um die Rückgabe ihrer Söhne, Kunz schlug ihre Bitte ab und floh mit den Prinzen und seinen Helfershelfern nach der böhmi- schen Gränze. Unterwegs bat Albert, von Hitze und Durst gequält, um die Erlaubniß sich im Walde Erdbeeren pflücken zu dürfen, und erhielt sie. Er entdeckte sich einem Köhler, Georg Schmidt, welcher mit seinem Schürbaum aus Kunz losstürmte und diesen gefangen nach Altenburg brachte. Prinz Ernst ward 3 Tage später in einer Höhle versteckt gesunden; seine Begleiter lieferten ihn gegen das Versprechen der Straflosigkeit aus. Kunz von Kaufsungen und Hans Schwalbe wurden hingerichtet, der wackere Köhler nach seinem Wunsche belohnt. Er hatte sich nämlich die Erlaubniß erbeten, lebenslänglich das Holz für seine Kohlen unentgeldlich zu nehmen; weil er aber den Ritter mit seinem Schürbaum so weidlich getrillt hatte, so erhielt er noch den Namen Triller und ein Freigut; der älteste Sohn der Familie sollte ans ewige Zeiten jährlich 4 Scheffel Korn enipsangen. Ernst und Albert theilten sich 1464 das väterliche Erbe und sind die Stifter der noch jetzt regierenden Linien des sächsischen Hauses, der albertinischen und ernestinischen, geworden. Friedrichs Friedrich vermochte sein Ansehen selbst bei seinen Unterthanen ^einen"inter^ nicht zu behaupten. Der östreichische Adel sandte ihm Fehdebriefe, die thancn Stadt Wien enipörte sich gegen ihn, und sein Bruder schürte das Feuer immer stärker, so daß Friedrich in seiner Burg belagert und vollständig eingeschlossen wurde. Damals zeigte sich der Kaiser standhaft und
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