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1868 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Holstein einzurücken, mit Gablenz gemeinschaftlich die Verwal-
tung der Herzogthümer zu führen und den ungesetzlichen Zu-
sammentritt der Stände zu verhindern. Dies wieder benutzte
Oesterreich, um am Bunde den Antrag auf Bundesexecution
gegen Preußen zu stellen, weil es sich gegen den Artikel 19
der Wiener Bundesakte selbst Recht verschaffe. Solcher Antrag
auf Mobilmachnng des Bundesheeres war aber gar nicht zu-
lässig und durfte nur gestellt werden, wenn ein äußerer Feind
das Bundesgebiet bedrohte. Darum kehrte sich Preußen auch
nicht hieran, und General v. Manteufsel ging in der ihm
vorgeschriebenen Weise vor, wonach F.-M.-L. v. Gablenz sich
unter dem Vorgeben, der Übermacht weichen zu müssen, mit
seinen Truppen über Altona, Hannover, Cassel und Frank-
furt a. M. nach Böhmen zurückzog.
Am 14. Juni sollte über den österreichischen Antrag auf
Bundesezecution gegen Preußen abgestimmt werden. Vorweg
sprach Preußen hierbei aus, daß es dies als Auflösung des
Bundes und als eine Kriegserklärung gegen sich betrachten
müsse. Dennoch erfolgte diese Abstimmung, und zwar in Folge
einer Mandatsfälschung — gegen Preußen. Sofort erklärte
dies nun den Bundesbruch für vollzogen, legte aber zugleich
die Grundzüge zu einem neuen abzuschließenden Bunde vor,
nach welchem ein aus directen Wahlen gebildetes Parlament
zusammenberufen und Oesterreich wegen seiner vielen außer-
deutschen Länder aus der engern Bundesgemeinschaft austreten
sollte. Dem jedoch war Oesterreich und seine Verbündeten
durchaus entgegen, weil sie einmal den Krieg gegen Preußen
und damit eine Demüthigung und Schwächung desselben wollten.
2 Aas Wlk vor dem Kriege und zu Anfange desselben.
Je größer und bedrohlicher die Verwickelungen zwischen
dem Berliner und Wiener Kabinet wurden, desto ernster schaute
das preußische Volk darein, und ein großer Theil desselben
legte sich sogar die Frage vor: „Ist denn dieser Krieg auch