1868 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Händen der Preußen, mit Ausnahme der Festung Königstein,
deren Besitznahme weiter keine Bedeutung hatte, obgleich von
derselben aus späterhin die Transporte der Verwundeten sehr
belästigt wurden.
Die Vortheile, welche Preußen durch dies schnelle Vor-
gehen gegen Sachsen erreichte, waren: 1) Der weite Bogen,
in welchem bisher beide Armeen sich aufgestellt hatten, war
um ein Bedeutendes verkürzt; 2) die nördlichen böhmischen
Gebirgspässe konnten besetzt werden und dadurch der Feind
entweder in seinem Vordringen aufgehalten, oder auf ihn ein-
gedrungen werden; 3) Sachsen war genöthigt, einen großen
Theil der preußischen Krieger zu erhalten — wobei man jedoch
stets die größte Milde und Rücksicht gegen dastelbe walten
ließ — und 4) Preußens Gegnern war gezeigt, was sie vom
österreichischen Bundesschutz, auf den sie sich so fest verließen,
zu halten hatten.
b) Besetzung Hannovers. Gleichzeitig, als zwei
preußische Armeen in Sachsen einrückten, sollte General v. Fal-
ckenstein mit der ihm zugehörigen Division Goeben von Minden
aus und General v. Manteusfel von Holstein aus in Hannover
einrücken, um dasselbe zu besetzen. Bevor wir jedoch zur Thätig-
keit dieser Truppen übergehen, können wir es uns nicht versagen,
erst ihre hauptsächlichsten Führer etwas näher kennen zu lernen.
General Woget v. Jatckenstein.
Derselbe ward 1797 in Schlesien geboren und verlor
seinen Vater, welcher als Major die Belagerung der Festung
Cosel mitgemacht hatte, sehr früh. Da des Jünglings Mutter
mittellos war, so wollte sein Onkel, der damalige Fürstbischof
von Breslau, für ihn sorgen, wenn er sich dem geistlichen
Stande widme. Hierzu bezeigte aber der junge Falckenstein
keine Lust, und als 1813 die Erhebung Preußens gegen die
schmachvolle Herrschaft der Franzosen begann, durchzuckte auch
ihn eine brennende Begier, an dem heiligen Kampfe für König