Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 37

1917 - Düsseldorf : Schwann
37 Mit einem raschen Zuge erffnete Karl 772 den Krieg. Er eroberte die nach dem (Schtoertgotte Er oder Ziu benannte Eres-brg, das heutige Marsberg im sdlichen Westfalen, und zerstrte die I r rn e n s u l, eine geweihte mchtige Holzsule des Gottes Jrmin. Bis tief in die Sachsenwlder drang Karl auf wiederholten Zgen vor, und der tapfere Westfalenherzog Widukind, d. h. Waldkind, mute endlich vor ihm fliehen. Gebeugt erschienen zahl-reiche Sachsen vor Karl in Paderborn und empfingen die Taufe. Aber kaum hatte der König die Grenzen verlassen, da erschien Widukind und entfachte einen groen Aufstand. Sengend und pln-dernd drangen schsische Scharen bis zum Rhein vor; eine Heeresabteilung der Franken wurde am Berge Sntel im Wesergebiete berfallen und vllig vernichtet. Karl eilte herbei, warf die Emprung nieder und lie einige gefangene Anfhrer zu Verden an der Aller enthaupten; die Sage erzhlt von einem groen Blutgerichte des ergrimmten Knigs. Widukind verzweifelte endlich an den Sachsengttern und nahm mit vielen der Seinigen die Taufe, 785. Unerkannt soll er in der Weihenacht Zeuge des christlichen Gottesdienstes gewesen und von seiner Erhabenheit im tiefsten Herzen ergriffen worden sein. Karl selbst war, so heit es, sein Pate. Der eigentliche Widerstand, der Sachsen war jetzt gebrochen. 56. Der Ausgang der Sachsenkriege. Vllig waren die Kriege erst mit dem Jahre 804 zu Ende. Scharen von Sachsen wurden aus der Heimat entfhrt und fern im Reiche angesiedelt; Ortsnamen wie Sachsenhausen erinnern noch daran. Frnkische Ansiedler lieen sich dagegen im Sachsenlande nieder, und immer mehr brgerte sich in den Heidengauert das Christentum ein. Es entstanden Bistmer, wie Mnster, Osnabrck, Paderborn, und Klster, wie Korvey, dessen Wirken der Dreizehnlinden"-Dichter so herrlich geschildert hat; schon ein Menschenalter nach dem Ende der Kriege ging die lteste Messiasdichtung unserer Literatur, der H6liand", aus dem alten Wodanslande hervor. Die Unterwerfung der Sachsen verschaffte dem deutschen Wesen im Frankenreiche das bergewicht und bereitete die Rolle vor, die der krftige Volksstamm in der deutschen Geschichte dereinst zu spielen berufen war. 57. Karls weitere Kriege. Auch in weite Ferne unternahm Karl mit seinen Frankenkriegern machtvolle Zge. der die schneebedeckten Alpen zog er gegen die Langobarden, die von neuem den Papst bedrngten. Er nahm ihren König Desid6rius in seiner Hauptstadt Pavia gefangen und setzte sich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer