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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 53

1917 - Düsseldorf : Schwann
53 deutschen Knigtum, denn nur der deutsche König, kein anderer Herrscher, konnte fortan durch ppstliche Krnung Kaiser werden. Mit der Erneuerung des Kaisertums beginnen die Rmer-z g e unserer mittelalterlichen Geschichte. Sie haben zwar viel Blut gekostet und die Kraft des Reiches im Innern gelhmt, aber die christliche Gesittung des deutschen Volkes und des Abendlandes ist durch sie hchst fruchtbar beeinflut worden. Der Glanz des Reiches erweckte auch das National-g e f h l des Volkes; der 'Name deutsch, der ursprnglich nur im Gegensatze zur lateinischen Kirchensprache die Volkssprache betraf, kam von nun an als nationale Bezeichnung in Gebrauch. Das Wort heit eigentlich soviel als: volkstmlich, verstndlich; sprich doch deutsch", d. h. so, da dich jedermann verstehen kann, sagen wir noch heute. 82. An den Grenzen. Die Macht des Kaisers wurde bis an die uersten Punkte des Reiches fhlbar. Auf einem Zuge gegen die Dnen drang Otto tief in Jtland vor; nach der Sage schleuderte er von der Nordspitze der Halbinsel aus seinen Speer in die brandende See. Eine Erhebung der W e n d e n im Elbgebiete schlug der Kaiser mit starker Faust nieder; zum Hter der Grenze machte er den ge-waltigen Markgrafen Gero, der als Mnch zu Gernrode am Harz aus dem Leben schied. Und dem rauhen Schwerte folgte das milde Kreuz. Zur Bekehrung der Wenden stiftete Otto auer Bistmern, wie Brandenburg und Havelberg, das wichtige Erzbistum M a g d e-brg und stellte es unter den Schutz der heiligsten Magd", d. h. Jungfrau Maria, deren Bild die Stadt Magdeburg, noch jetzt im Wappen fhrt. 83. Am kaiserlichen Hofe. Einfach und wrdig, wie Ottos Auftreten, war auch das Leben am Hofe. Man ging in heimischer Kleidung und sprach die heimische Mundart. Festlicher Glanz umgab den Kaiser nur auf den Hoftagen, wenn er mit den Groen in irgend-einer Pfalz die Angelegenheiten des Reiches beriet. Reiten und be-sonders die Jagd im wildreichen Harz waren Ottos und der Seinen liebste Erholung. Aufrichtig schtzte er die Bildung; das Lateinische, die Sprache der Hofkanzlei, war ihm vertraut. Oft weilte am Hofe sein Bruder Bruno. Er war der Stifter einer blhenden Hof-schule und wurde Erzbischof von Eln. Das Pfingstfest des Jahres 965 feierte die ganze Kaiserfamilie, die um die greise Mathilde versammelt war, glanzvoll im erzbischflichen Palaste am Rhein; wenige Monate spter lag Bruno auf der Totenbahre. Hohe Freude herrschte am Hofe, als auf Ottos dritter Romfahrt sein Sohn Otto zum Kaiser gekrnt wurde und die Vermhlung mit
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