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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 78

1917 - Düsseldorf : Schwann
78 Titel König von Jerusalem" fiel spterhin durch Heirat an das Haus der Habsburger, und der Kaiser von Osterreich fhrt ihn noch heute. Vergeblich suchte der König Ludwig der Heilige von Frankreich das Heilige Land noch durch Angriffe auf die sarazenische Nordkste von Afrika zu schtzen. Auf dem s e ch st e n groen Kreuz-zuge, 1248, geriet er in gypten in mehrjhrige Gefangenschaft, auf dem siebenten und letzten starb er in Tunis, 1270; Im Jahre 1291 fiel der letzte christliche Platz, A k k o n , in die Hnde der Trken, und diese beherrschen Palstina noch heute; die Bedrckungen der Christen aber haben lngst aufgehrt. Wer heutzutage in bequemer Fahrt auf Eisenbahn und Dampf-schiff nach dem Heiligen Lande reist, kann sich schwerlich vorstellen, wie es einst auf den groen Kreuzfahrten des Mittelalters ausgesehen hat. Alle Nationen, Trachten und Waffen wimmelten durcheinander. Ritter und reisige Knechte, Brger und Bauern, ergraute Männer und zarte Knaben zogen in ungeordneten Haufen dahin, während Not und Tod ihre Scharen furchtbar lichteten. Und viele Hunderte von Schiffen, normannische Drachenschiffe, italienische Galeeren", friesische Koggen", in deren Wimpeln und Flaggen das rote Kreuz leuchtete, schwammen von dem Sammel-punkte Venedig aus in Sturm und Wetter regellos der See; fromme Lieder singend, segelten die Meerfahrer der Kste Syriens und den Schrecken des Trkenschwertes entgegen. Unzhlige Menschen setzte der groe Gedanke der Kreuzzge in Bewegung; unzhlige verschlang der Tod. 128. Die Folgen. Von grter Bedeutung war die Kreuzzugs-bewegung in ihren allgemeinen Folgen; sie brachte die Blte des mittelalterlichen Lebens hervor. Das religise Leben erhielt eine mchtige Frderung, und Kirche und Papsttum, die im Mittelpunkte der Bewegung standen, gewannen an Einflu und Ansehen. Die Bildung er-weiterte sich, denn die Kreuzfahrer lernten voneinander und brachten mancherlei Kenntnisse aus der Ferne heim. Krftig blhten die Wissenschaften auf. Die Lnder und Völker des Morgen-landes wurden nher bekannt, Erdkunde und Naturwissen-s ch a f t bereicherten sich, und auch Medizin und Sternkunde erhielten einen mchtigen Ansto. Von den Knsten frderte der religise Geist der Kreuzzge be-sonders die kirchliche Baukunst. Reichen Stoff gewann auch die Dichtung; wie in Frankreich, so erlebte sie jetzt in Deutschland eine herrliche Bltezeit durch den Minnesang. Alle Stnde hoben sich. Das Rittertum, das auf den Kreuzzgen die grte Rolle spielte, gewann hohen Glanz, im
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