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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 84

1917 - Düsseldorf : Schwann
84 Dagegen brachen sie die Unabhngigkeit des hohen Adels; nach den blutigen Kriegen gegen die Sekte der Albigenser, im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts, fiel die bedeutendste frstliche Landschaft, Toulouse, an die Krone, und diese gewann dadurch eine entscheidende Machtstellung. Frankreich wurde, abgesehen von dem selbstndigen Normannenstaate in der Normandie", ein starker Einheitsstaat, und infolge der Kreuzzge, an denen die Franzosen am strksten von allen Vlkern sich beteiligten, erwachte ein lebendiges nationales Bewutsein. Der beste Kapetinger ist der Kreuzfahrer Ludwig Ix., der Heilige, der Sohn der frommen Knigin Blanca. 137. England. Nach der Verschmelzung der kleinen angel-schsischen Teilstaaten im neunten Jahrhundert hatte das Land um 900 einen groen Herrscher inalfreddemgroen. Er legte den Grund zu einer Flotte und waltete als Gesetzgeber und Ordner seines Volkes. Das Jnselreich hatte viel unter den Einfllen der ruberischen Dnen zu leiden, die es sogar eine Zeitlang, zu Beginn des elften Jahrhunderts, beherrschten. Im Jahre 1066 gewannen die Normannen, die mittler-weile in der franzsischen Normandie" sehaft geworden waren, unter ihrem Herzoge Wilhelm das Land durch den glnzenden Sieg bei H a st i n g s. Wilhelm fhrte seitdem den Titel der Er-oberer", den die englischen Könige als seine Erben noch heute fest-halten. Auf die Normannenherrscher folgte um die Mitte des zwlften Jahrhunderts fr ein Vierteljahrtausend das Haus A n j o u , meist Plantagenet genannt, weil der Begrnder gern einen Ginster-strauch (lateinisch planta genista) am Hute trug. Im dreizehnten Jahrhundert war die Verschmelzung der Normannen und Angelsachsen zu einer Nation vollendet. Das Knigtum konnte jedoch nicht erstarken. Die Thronfolge war oft schwankend, Adel und Volk verbanden sich mehrfach gegen Bedrckungen der Krone, und der freiheitliche Sinn der seefahrenden Nation widerstrebte einer straffen kniglichen Gewalt. Die wichtigste Urkunde der englischen Geschichte des Mittelalters 1 91 ist bte Magna Charta, b. Groer Freiheitsbrief". L/Clo Urheber war der von den Groen bedrngte König Johann ohne Land, so genannt, weil er beim Tode seines Vaters als Minderjhriger noch kein Lehen besa. Diese Urkunde, welche die Gewalt des Knigtums beschrnkte, ist die Grund-lge der englischen Verfassung, d. h. gesetzlichen Staatseinrichtung. Durch sie wurde England der e r st e Verfassungs-staat des Abendlandes.
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