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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 97

1917 - Düsseldorf : Schwann
97 Vergeblich erlieen die stdtischen Obrigkeiten Kleiderordnungen" und allerlei Verbote gegen Prunksucht. 160, In der Familie. Lblicherweise stand man sehr frh auf, im Sommer um 4 Uhr, im Winter etwas spter. Gegen 5 Uhr wurde das Frhstck genommen, Suppe oder Mehlbrei. Eine Stunde spter begann die Tagesarbeit; auch die Kinder gingen dann vieler-orts in die p(Schreibschule" oder die Lateinschule". Um 10 Uhr war die Hauptmahlzeit. Das Essen wurde ohne Tischtuch aufgetischt"; als spter die Decke (franzs. le ta-pet) auskam, wurde es aufs Tapet gebracht". Beliebt waren zinnerne Schsseln. Gabeln kannte man noch nicht; man langte mit den Fingern zu. Als Tischmesser diente das Taschenmesser. Fleisch, be-sonders Schweinefleisch, war das Hauvtgericht. Man liebte starke Wrze; der Hase lag im Pfeffer". Auck Geflgel und Fisch, nament-lich Hering, wurden viel gegessen. Es gab reichlich Gemse. Wein oder Bier fehlte nicht, bei Reicheren aua) nicht der Nachtisch: Obst, Kuchen oder se Speise. Um 4 Uhr war bereits das Abendessen, ein einfacher Imbi. Dann begann die Erholung; die Jugend eilte zum Spiel, besonders Ballwerfen, auf den Stadtanger". Frh, im Winter um 8, im Sommer um 9 Uhr, begab man sich zur Ruhe. 161. In der Schule. Wir treten in die von einer Lehrfrau" unterhaltene Schreibschule" oder kleine Schule" fr Mdchen ein. Die (Schlerinnen, Lehrmaidlins", d. h. Lehrmdchen, genannt, haben in der (Schreib st unde mit Wachs berzogene Holz-tafeln vor sich. Mit einem hlzernen oder metallenen Griffel drcken sie in die dnne Wachsschicht die eckigen Buchstaben unserer damals blich gewordenen Mnchsschrift" ein, die von der Lehrfrau vor-gemacht werden. Das Abc schliet nicht mit z, sondern mit tz; bis zum tz" den sich daher die Kinder. Beim Rechenunterricht wird mit Rechen- oder Zhlpfennigen zusammengezhlt und ab-gezogen, verdoppelt und geteilt. Auch an Stbchen wird das Rechnen gebt, so da man vom Hlzchen aufs Stckchen" kommt, oder es wird auf der Wachstafel eine Art Mhle" gezogen mit Linien fr die Einer, Zehner usw.; leicht gert man dabei vom Hundertsten ins Tausendste". Zur Lese bung geht ein geschriebenes Buch der Sehrfrau von Hand zu Hand. An Stelle von Schulgeld erhielten die Lehrfrauen ebenso, wie die Lehrmeister", in der Regel Holz, Getreide, Flachs, Eier und dgl. Die Mdchenschulen nahmen gegen Ende des Mittelalters neben den Knabenschulen stark zu. In Nrnberg zogen um 1480 Hunderte von Schlerinnen mit ihren Lehrfrauen zur Burg hinauf und sangen vor dem Kaiser deutsche Lieder. Zurbonsen. Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen. Teil Iv. 7
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