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1. Abth. 2 - S. 152

1852 - Leipzig : Brandstetter
152 Diese Worte gingen dem Söhnlein des Landmanns sehr zu Herzen, und er lief zum Sohne des Nachbarn, und sprach: Ach, mein Vater ist bekümmert um die That, welche wir ver- übt haben. Nun hab' ich keine Ruhe mehr in meinem Gemüth. Mein Vater wird mich nicht mehr lieben, sondern mit Verach- tung strafen, wie ich es verdient habe.- — Da antwortete jener: Du Thor, dein Vater weiß es ja nicht, und wird es niemals erfahren. Du mußt es ihm sorgfältig verhehlen und auf deiner Hut sein. Als aber Gotthold — denn so hieß der Knabe — nach Hause kam, und das freundliche Antlitz seines Vaters sah, da vermochte er nicht, wieder freundlich zu ihm hinauf zu sehen. Denn er dachte: wie sollte ich ihn fröhlich ansehen können, den ich betrübt habe? Kann ich mich doch selber nicht anblicken. Es liegt mir wie ein dunkler Schatten in meinem Herzen. Jetzo trat der Vater herzu, und reichte jeglichem seiner Kinder von den Früchten des Herbstes, und Gotthold desgleichen. Da hüpf- ten die Kindlein herum und freuten sich sehr und aßen. Gott- hold verbarg sein Antiltz und weinte bitterlich. — Da hub der Vater an und sprach: Mein Kind, was weinest du? Und Gotthold antwortete: Ach, ich bin nicht werth, daß ich dein Sohn heiße. Ich kann es nicht länger tragen, daß ich vor dir ein anderer scheine, als ich bin, und mich selbst erkenne. Lieber Vater, thue mir ferner nicht mehr Gutes, sondern strafe mich, damit ich wieder zu dir kommen darf, und aufhöre mein eigener Quäler zu sein. Laß mich nur hart büßen für mein Vergehen! denn siehe, ich habe die jungen Bäumchen beraubt. Da reichte ihm der Vater die Hand, drückte ihn an sein Herz und sprach: Ich vergebe dir, mein Kind! Gebe Gott, daß dies das erste und letzte Mal sei, daß du Etwas zu verhehlen hast, dann soll es mir nicht leid sein um die Bäumchen. K r u ui m a ch er. 33. Der Säemaim. Höret zu! Stelle, es ging ein Säemann aus zu säen. Und es begab siel), indem er säete, fiel Etliches au den Weg,
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