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1. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 128

1843 - Potsdam : Riegel
die Nase zeitlebens auf dem Mühlsteine haben, er wird keine Ger- stengrütze hinterlassen. Ist die Küche fett gewesen, so wird die Vcrlassenschast mager sein. Wir haben viel Geld, so wie wir es genommen haben, auch wieder verzehrt, seitdem die Weiber über dem Thee das Nähen und Stricken, und die Männer über dem Punsch das Pfropfen und Beschneiden vergessen haben. Schränkt also eure thörichten Ausgaben ein, so dürft ihr nicht so viel über schwere Zeiten, über drückende Abgaben und über lästige Familien klagen. Denn Spiel und unrichtiger Überschlag verrin- gern die Gelder und vermehren die Bedürfnisse. Mit dem, was ein einziges Laster zu unterhalten kostet, könnte man zwei Kinder unterhalten. Vielleicht glaubt ihr, ein wenig Thee oder Punsch, etwas leckerhaftere Speise, etwas feinere Kleider, und von Zeit zu Zeit einige Lustbarkeiten haben nicht viel zu bedeuten; aber der arme Jakob sagt: Ein leckes Brett kann ein ganzes Schiff versenken. Ihr habt euch hier zu diesem öffentlichen Verkaufe von allerlei Kaufmannsgut und Galanteriewaaren versammelt; ihr nennt der- gleichen ein Gut; aber wenn ihr euch nicht in Acht nehmt, so wird es für einige unter euch ein Übel werden. Denkt an das, was der arme Jakob sagt: Kauft nur, was du nicht nöthig hast, so wirst du bald verkaufen müssen, was dir unentbehrlich ist. Viele haben sich durch nichts anderes zu Grunde gerichtet, als durch ihr wohlfeiles Einkaufen. Scharlach und Seide, Sammt und Atlas löschen das Feuer in der Küche aus. Der arme Jakob giebt einen sehr guten Rath, wenn er sagt: Der läppische Geschmack an Putzwerk ist eine gefährliche Thor- heit. Eitelkeit ist eine Bettlerin, die eben so dringend, als die Armuth, aber noch weit unverschämter ist. Habt ihr ein schö- nes Stück gekauft, so müßt ihr noch zehn andere kaufen, damit eure ganze Aussiaffirung sich zusammen paßt. Aber wie der arme Jakob sagt: Wer Eitelkeit zum Mittagessen hat, bekommt Ver- achtung zum Abendbrot, oder: Der Stolz frühstückt mit dem Überfluß, speist zu Mittage mit der Armuth, und ißt des Abends mit der Schande. Welche Thorheit, solcher überflüssigen Dinge wegen Schulden zu machen! Bedenkt, daß ihr, wenn ihr Schulden macht, anderen ein Recht über eure Freiheit gebt. Könnt ihr nicht zur rechten Zeit bezahlen, so werdet ihr euch schämm, wenn ihr eure Gläübi-
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