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1. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 149

1843 - Potsdam : Riegel
149 dem Palaste ganz sicher mit ihren Ankern vertraut liegen konnten.' Den Eingang schützten zwei Forts, St. Julian, welches auf das Ufer gebaut ist, und Torre, das auf einem Bollwerke, von Wasser ttmringt, steht. Allein die größte Vertheibigung des Hafens war und ist noch die Barre ober die Sandbank, welche sich quer vor demselben erstreckt, und allen Schissen höchst gefährlich wird, die keinen erfahrenen Lootsen haben. Das war Lissabon bis auf den 1. November 1755. Frühe noch eine der schönsten, reichsten und bevölkertsten Städte, und Abends ein Schutthaufen, eine dampfende Brandstätte, ein unab- sehbares Leichenfeld. An diesem verhängnißvollen Morgen war der Himmel heiter und lachend, wie er es fast immer in den glückli- chen Kreisen des europäischen Südens ist. Kein Lüftchen regte sich; aber 57 Minuten auf zehn Uhr hörte man es in den Straßen rollen, gleich als ob Carossen hinabrolltcn; zugleich bebte die Erde mit gewaltiger, wogender Bewegung. Es war gerade der Festtag Allerheiligen, und die Einwohner hatten sich zahlreich in den Kir- chen versammelt, als das Unglück losbrach. Die kurze Zeit von zehn Minuten war hinreichend, die schönsten Paläste, die herrlich- sten Kirchen und Privatgebäude in bejammernswürdige Trümmer zu verwandeln, unter denen Tausmde ihrm Tod fanden. Gleich bei d-er ersten Erschütterung stürzte die Gasn sunta, das Haus der Inquisition, ein. Dem königlichen Palaste ging es nicht besser; er ward mit allen Kostbarkeiten, die er enthielt, von der Erde ver- schlungen, ein Verlust, den man allein gegen 4,000,000 Thaler berechnete. Zum Glück befand sich' die königliche Familie zu Ve- lem, einem reichen Kloster an der Mündung des Tajo, westlich von Lissabott. Das prächtige Iesuitercollegium begrub unter seinen Trümmern alle darin besindlichen Mitglieder der Gesellschaft. Grö- ßeres Unglück und ein nicht zu berechnender Verlust brach in der Nähe des Zollhauses aus, wo ein großer Kai war. Auf ihm hat- ten die reich beladenen Flotten von Brasilien, Ostindien und Afrika Ballen, Kisten und Säcke voll seltener Erzeugnisse für den Ge- brauch der nördlichen Welt aufgethürmt. Hier lagen Millionen in Waaren. Zucker, Indigo, Elfenbein, Goldstaub, Baumwolle, Seide, Caffee, Zimmt, Musealen, Droguerien, chinesisches und japanisches Porzellan, feine Hölzer, Juwelen, Früchte, köstliche Farben sah man hier, wozu sich gleich große Lasten von Produc- len des europäischen Kunstsieißes aus Lyon, Birmingham, Nürn-
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