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1. Der neue Kinderfreund - S. 146

1831 - Brandenburg : Wiesike
146 Himmel wirb wiedet sichtbar; die Sonne scheinet avfs Neue — ihre Strahlen brechen sich an den Tropfen, die an den Zweigen der Bäume, an den Grashalmen hängen — sie spielen die schönen Farben des Regenbo- gens, der am Himmel glänzt. Die welken Blumen und Gräser erheben sich wie- der: die Blatter der Bäume sind mit einem frischen Grün bekleidet — die Vögel kommen aus ihren Schlupf- winkeln hervor —- sie freuen sich der erquickenden Kühle — ihr Gesang verkündiget ihre Freude. Die Schmetter- linge flattern wieder zu den neu belebten Blumen. Al- les ist erquickt, erfrischt, neu belebt — alles wächst und gedeihet. Munter eilt der Landmann mit der Sichel auf die buntfarbigen Wiesen. Mit geschäftiger Hand mäht er das Gras und die duftenden Blumen ab; schnell trock- net sie die Sonnenwärme; mit dem Rechen kehrt er das abgemähete Gras um, damit auch die untere, noch feuchte Seite des Grases von den Sonnenstrahlen getrocknet werde. Am andern Tage kehrt er wieder, und bringt das halb getrocknete Gras erst in kleine, dann in grö- ßere Haufen. Schon von ferne riechen wir dann das angenehm duftende Heu. Bald kehrt er zum dritten- mal wieder, auf Wagen, mit Ochsen bespannt, alle, Vater, Mutter und Kinder, Knechte und Mägde laden jetzt mit Heugabeln die großen Heu-Haufen auf den Wagen; sie thürmen es hoch in die Höhe; — fröhlich und singend fahren sie, auf weichem Heu gelagert, heim, und füllen die Scheunen mit reichem Vorrath für den langen unfruchtbaren Winter. Späterhin eilt alles zu den reichen Kornfeldern; von der Last der goldenen Aehren beugen sich die Halme zur Erde; mit der frisch geschärften Sichel schneiden sie die Halme ab, und binden sie in Garben. Auch zu den Garben kehren sie wieder, sie zu wenden, damit sie auf allen Seiten von der Sonne getrocknet werden. Jetzt beladen sie den Aernte - Wagen mit den schweren Gar- den, dem Lohne ihres Fleißes. Es freuet sich der flei- ßige Landmann der gesegneten Aernte. Kaum reichen die Scheunen hin, den ganzen Reichthum zu fassen. Täglich besucht der Winzer seinen Weinberg; sorg- fältig unterstützt er die schwerbeladenen Reben: er schnei-
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