1868 -
Berlin
: Stubenrauch
- Autor: Büttner, Adolf
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Fibeln vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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anrichten. Nach seiner Anordnung werden die alten Bäume ge-
fällt, und er leitet den Verkauf des Holzes. Auch für die Zukunft
wird gesorgt; der Förster läßt junge Bäume pflanzen und Baum-
famen in den Schonungen säen.
40. Sckützenlicd.
Mit dem Pfeil, dem Bogen, durch Gebirg und Thal kommt
der Schütz gezogen früh am Morgenstrahl.
Wie im Reich der Lüfte König ist der Weih, — durch Ge-
birg und Klüfte herrscht der Schütze frei.
Ihm gehört das Weite; was sein Pfeil erreicht, das ist
seine Beute, was da fleugt und kreucht.
47. Birke und Tanne.
Eine Birke und eine Tanne standen auf einem Berge neben
einander. Die schönen Frühlingstage waren gekommen, und die
Birke war mit hellgrünen Blättern geschmückt. Da sah sie den
Tannenbaum hochmüthig an und sprach: „Du alte Tanne im
dunklen Kleid, du solltest dich schämen zur Frühlingszeit. Mich
siehst du mit festlichem Grün geschmückt, dass Jeder mich voll
Freude erblickt. Bald kommt das Pfingstfest, dann wirst du mich
sehen als Zierde vor jedem Hause stehen; doch deine ernste, finstre
Gestalt begehret Keiner im ganzen Wald.“
Da sprach die Tanne zu der stolzen Birke: „0 Birke, prahle
nicht so kühn mit deinem schönen jungen Grün! Wohl trag’ ich
zur Winter- und Sommerzeit dasselbe schlichte, dunkle Kleid.
Doch wenn ich im Herbste noch grüne am Hügel, steckst du schon
als Ruthe hinter dem Spiegel, und die Kinder fliehen vor dir
erschrocken. Ich aber darf als Christbaum zu ihrem Behagen die
schönen Weihnachtslichter tragen.“ .
48. Die kleinen Müßiggänger.
Drei Kinder sollten nach der Schule gehen, aber sie thaten sich
zusammen und sprachen: „Was kann das Lernen helfen! Laßt uns
nach dem Walde ziehen! Da spielen die Thierlein, und wir wollen mit
ihnen spielen."
Als die Kinder in dem Walde waren, luden sie zuerst die Käfer zu
ihrem Spiele ein. Da summten und brummten die Käfer um die Köpfe
der Kinder, und der eine sprach: „Ich habe keine Zeit, mit euch zu
spielen; ich muß Holz sägen." Der andere sagte: „Ich muß erst eine
Höhle graben." Noch andere riefen: „Wir müssen uns ein Hüttlem
aus Gras bauen, denn unser altes ist entzwei."
Nun kamen die Kinder an einen Ameisenhaufen. Hier lief eine
!^anze Menge von Ameisen aus und ein. Jedes dieser kleinen Thierchen
icttte Etwas in seine Wohnung zu tragen, und wo es dem Emen zu
chwer ward, iprach's zum Andern: „Komm, hilf mir!"
Die Kinder schlichen vorbei und fanden Bienlein auf den Blumen.