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1. Hand-Fibel - S. 57

1868 - Berlin : Stubenrauch
57 119. Der Hengst und die Wespe. Eine kleine Wespe stach einen Hengst. Er schlug dar- nach. Doch die kleine Wespe sprach: „Liebes Hengstchen, nur gemach! denn ich sitz’ am sichern Orte; glaube mir, du triffst mich nicht.“ Endlich giebt er gute Worte. Und die kleine Wespe spricht: „Sanftmuth findet doch Gehör; sieh, nun stech’ ich dich nicht mehr.“ 120. Die Kuh. Die Kuh ist nicht so schön, wie das Pferd. Ihr Rumpf ist dick und plump. Am Halse zieht sich bis zur Brust herab eine schlaffe Haut, die man Wamme nennt. Der Kopf trägt runde, gebogene Hörner, hat eine breite Stirn, abstehende Ohren, etwas trübe Augen und ein grosses Maul. An den Füssen hat die Kuh gespaltene Hufe, und ihr langer Schwanz ist am Ende mit einem Haarbüschel versehen. Von ihrer Schönheit ist also nicht viel zu sagen. Und doch gewährt ein Stall mit weissen, rothen, schwarzen und gefleckten Kühen einen ganz hübschen Anblick, wenn nur die Magd Stall und Kühe reinlich hält. Gar lieblich ist’s auch, eine Heerde Kühe auf der Wiese, im Walde oder am Bergeshange weiden zu sehen und am Geläute ihrer Glocken sich zu erfreuen. Wenn die Kuh ihre Nahrung zu sich genommen hat, legt sie sich nieder und bringt die Speise wieder in’s Maul und kaut sie in aller Ruhe und Gemüthlichkeit noch einmal. Dies nennt man wiederkäuen. Wir schätzen die Kuh, weil sie so grossen Nutzen bringt. Sie giebt uns süsse Milch, aus welcher Butter und Käse be- reitet wird, und ihr Dünger macht die Felder fruchtbar. Geschlachtet nützt sie uns durch ihr kräftiges Fleisch. Ihr Fell wird zu Leder gegerbt, ihre Haare gebraucht man zum Polstern, den Talg zu Lichten und Seife. Selbst die Hörner werden benutzt, man verarbeitet sie meistens zu Kämmen. 121. Fürsorge eines Hundes für einen andern. Der Wundarzt Morand in Paris nahm einen Hund, der den Fuß gebrochen hatte, aus Gefälligkeit gegen den Eigenthü- mer desselben zu sich und heilte ihn. Nach einiger Zeit kratzte es an der Thüre Morands, und als dieser öffnete, trat der ge- heilte Hund mit einem andern ein, der ebenfalls den Fuß ge- brochen hatte und sich mühsam seinem Führer nachschleppte. Morand bewunderte die Klugheit seines früberen Patienten, der den Wunsch, seinen Kameraden geheilt zu seyen, deutlich zu ver- stehen gab, und unterzog sich gerne diesem neuen Gefräste.
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