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1. Hand-Fibel
1868 -
Berlin
: Stubenrauch
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1. Hand-Fibel 
- S. 88
1868 -
Berlin
: Stubenrauch
88
Reformator. Den hat Gott erweckt, daß er das Wort Gottes
den Christen predigte mit großer Kraft. Und er hat Viele,
Viele zur Seligkeit geführt. Run ist er schon lange, lange todt;
aber wir verehren ihn noch und glaubell an das Wort Gottes,
wie er es uns hinterlassen hat.
42. Von Luthers Geburt und Jugend.
Martin Luther ist am St. Martins-Abend (10. November)
des Jahres 1483 zu Eisleben in der Provinz Sachsen geboren
und den Tag darauf christlich getauft worden. Sein Vater, Halis
Luther, war erst ein arnler Bauer, damr wurde er ein Bergmann
in dem Städtchen Mannsfeld. Allhier mußte er sein Brot mit
schwerer Arbeit verdienen. Die Mutter, Margaretha geb. Linde-
mann, half ihm treulich. Oft hat sie das Holz auf dem Rücken
aus dem Walde hereingeholt, uild als Martinus größer ward,
hat er auch müssen sein Vündelchen daneberl tragen. Nachher
segnete der milde und reiche Gott die Eltern Martins m ihrer
Arbeitsamkeit und Sparsamkeit ulld bescheerte ihnen zlvei Schmelz-
öfen. Auch wurde der Vater Rathsherr in Mannsfeld.
Seinen Sohn hat der Hans Luther gar streng erzogen;
frühzeitig schickte er, ihrr in die Schule, und manchmal trug er
ibn auf seinen Armen dahin. Und weil nun der Martill fein
fleißig und schnell lernte, sollte er einmal ein gelehrter Mann
werderr. Von seinem 14. Jahre an besllchte er die Schule in
Magdeburg. Doch nahm ihn der Vater bald wieder weg, weil
er das Kostgeld nicht aufbrmgen konnte, lmd gab ihn zu Ver-
walidten nach Eisenach. Hier ging es ihm aber auch kümmer-
lich. Oft ging er mit andern Schülern in den Straßen umher
und sang vor den Häusern wohlhabender Leute fromme Lieder.
Dafür erhielten sie kleine Gescheilke. Eine fromme Wittlve hatte
gesehen, wie andächtig der arme Martiil sang, und sie gewann
ihn lieb und llahlll ihn in ihr Haus. — Als Luther 18 Jahre
alt war, ging er auf die hohe Schule zu Erfurt. Hier fand er
einst in der Bibliothek eine Bibel. Bisher hatte er nur Stücke
daraus kennen gelernt. Das war eine Freude für ihn. Mit
großem Eifer las er in dein lieben Bibelbuche. Er schlug zuerst
die Geschichte von Hanna und Samuel auf, die er bisher nicht
kannte. Der fronune Samuel gewann sein ganzes Herz. Er
wollte auch ein Samuel werden und wie dieser sprechen: „Rede,
Herr, bein Knecht höret!" Und er ist ein treuer Knecht des
Herrn geworden und hat den Christen verkündigt, was der Herr
m seinem Worte zu ihm redete.
43. Einiges aus Luthers häuslichem Leben.
Luther war ein frommer und gelehrter Mann. Im Jahre
1508 rief ihn Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen,