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1. Hand-Fibel - S. 93

1868 - Berlin : Stubenrauch
93 macht. Er hieß Friedrich Wilhelm. Wir aber nennen ihn wegen seiner großen Thaten, die er in Krieg und Frieden voll- brachte, den großen Kurfürsten. Er war ein weiser, from- mer, tapferer Herrscher, und er gab dem Lande die Große und das Ansehen eines Königreiches, daß sein Sohn sich die Königs- krone aufs Haupt setzen konnte. Darum nennen wir ihr: den Gründer des preußischen Staates. Ii. Als der Kurfürst Friedrich Wilhelm 1640 zur Regie- rung kam, waren die Zeiten sehr böse. Seit 20 Jahren wüthete der Krieg im Lande, den man den dreißigjährigen Krieg nennt. Feindliche Schaaren zogen sengend und brennend von einem Ende Deutschlands bis zum andern. Viele Dörfer waren schon ein Raub der Flammen geworden. Ueber die Saaten ritten die Kriegsleute und stampften sie zu Boden. Die Städte mußten schwere Geldsummen bezahlen, damit man sie nicht an allen vier Ecken in Brand steckte. — Der junge Kurfürst übernahm das Regiment mit dem Entschlüsse, in seinem Lande dein Uebel mit allen seinen Kräften abzuhelfen. Daß er vollbrachte, was er sich vorgenommen, davor: hatte er schor: eir: Exempel gegeben. Als Jür:gling vor: 20 Jahrei: lebte er ir: der Stadt Haag in'holland. Dort sollte er etwas Tüchtiges lernen, namentlich auch die Kriegskunst. Er wurde rnit vornehmen jungen Leuter: bekannt, die wollter: ihn zurr: Böser: Verführer:. Aber er riß sich von ihnen los und blieb keine Stunde mehr in der Stadt Haag. Er floh in das Kriegslager seines Vetters, des Prinzen von Oranien. Dieser freute sich sehr über die heldenmüthige Flucht. Er klopfte dem jungen Prinzen auf die Schulter ur:d sagte: „Vetter, eure Flucht beweist n:ehr Muth, als wenn ich die Stadt eroberte, vor der mein Heer liegt. Wer sich selbst bezwir:ger: karm, ist fähig z:: großer: Dinger:." Das kam aber daher, daß er Gott vor Augen und im Herzen hatte. Schon als Knabe lernte er fleißig Gottes Wort, und es ward ihm die Leuchte seiner Füße und ein Licht auf seinen Wegen. Iii. Als er nun Kurfürst wurde, griff er das Werk in Gottes Namen an. Die Noth des Landes tvar groß. Es galt Beten und Arbeiter:. — Einmal war er recht betrübt in seinem Herzen. Er wußte gar keinen Weg zu sinder:, wie er helfen sollte. Da betete er in seiner Kammer brünstig zu Gott, wie Körüg David in seinen Nöthen. Kaum war er wieder in Jein Zimmer getreten, so begehrten Männer vorn Adel aus Preußen, ihr: zu sprechen. Der Kurfürst dachte: „Die werden auch wieder Klagen haben, und die Noth ist so schon groß genug." Aber die Männer sprachen: „Die Noth unseres Landes ist groß, und des Eler:des und Jamrners ist viel. Unser Kurfürst kann nicht Alles allein schaffen; wir müffen helfen, wenn es bester werden
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