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1. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 131

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sigmund. 1411-1437. 131 nach seiner Ankunft verhaftet und eingekerkert worden. Man forderte von ihm Widerruf seiner Lehren. Da er sich unter Berufung auf die Heilige Schrift dazu nicht verstand, so wurde er von dem Konzil im Jahre 1415 als Ketzer zum Feuertode verurteilt. Mutig und gefat ^rmnu" starb er auf dem Scheiterhaufen; seine Asche wurde in den Rhein gestreut. Um die Kirchenspaltung zu beseitigen, forderte das Konzil, das sich als der dem Papste stehend betrachtete, alle drei Ppste auf, ihrer Wrde zu entsagen. Whrend aber die Deutschen darauf drangen, da man, ehe man einen neuen Papst whle, die Kirchenreform in Angriff nehme, setzten die romanischen Nationen es durch, da zuerst die Wahl des neuen Papstes stattfand. Sie fiel auf einen Italiener, Martin V., Papstwahl, der es mit groem Geschick zu verhindern wute, da die ppstliche Gewalt wesentlich beschrnkt wurde, und im Jahre 1418 das Konzil auflste. So war die geplante Reform der Kirche milungen. 94, Die Hussitenkriege. Die Verbrennung von Johann Hus aber rief in Bhmen eine tiefgreifende Bewegung hervor, die sich zuerst in Auflufen und Unruhen Luft machte und sodann einen der furcht-barsten Kriege hervorrief. Denn als im Jahre 1419 Wenzel starb, W^eis. wollten die Tschechen seinen Bruder und Erben Sigmund, weil er Hus das Versprechen des freien Geleits nicht gehalten hatte, nicht als ihren König anerkennen, erhoben sich und rsteten Heere aus, welche nicht nur die angreifenden Feinde zurckschlugen, sondern bald ihrerseits zum Angriff bergingen. Der einugige Johann Ziska, ein wilder Feind der alten Laas Kirche und zugleich des Deutschtums, war es vor allem, der aus den tschechischen Bauern Heere schuf; nach seinem Tode bernahmen Prokop der Groe und Prokop der Kleine die Fhrung. Mit fanatischer Begeisterung zogen die Hussiten ins Feld; Sensen und Dreschflegel bildeten meist ihre Waffen, ihre Deckung die Wagenburgen, mit denen sie ihr Lager umgaben. Ihnen vermochten die Reichstruppen und Kreuzheere, die gegen sie auf-geboten wurden, nicht zu widerstehen; in trauriger Weise zeigte sich, wie wehrlos das einst so waffenkrftige deutsche Reich geworden war. So verheerten denn die Hussiten, die weit nach Norden, ja, bis zur Ostsee vordrangen, auf das furchtbarste die deutschen Lande. Erst als eine ge-migte Partei unter ihnen auf Friedensverhandlungen einging und die Gegenpartei in einer Feldschlacht besiegte, nahm der Krieg nach fnfzehnjhriger Dauer ein Ende; doch hatte das Konzil, das damals Ende des zu Basel versammelt war, den Hussiten den Kelch beim Abendmahl S?0e~' bewilligen mssen. 9*
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