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1. Handfibel zum Lesenlernen - S. 24

1868 - Erlangen : Palm & Enke
24 24. Das hätte ich nicht gedacht. Ein Knabe hatte sich angewöhnt, wo er einen Hund sah, ihn mit Steinen zu verfolgen, oder ihm wenigstens unversehens einen Schlag zu ver- setzen. Das war böser Muthwille, der ihm ein- mal schlimm vergolten wurde. Er warf auch einst nach einem großen Hunde; der kehrte sich aber um, riß den Knaben zu Boden, und biß ihm ein Loch in das eine Bein. „Das hätte ich nicht ge- dacht, daß der Hund so böse wäre," sagte er, und ging hinkend nach Hause. Bald darauf ging er bei einem Pferde vor- bei, und schlug cs mit einer Ruthe. Das Pferd schlug hinten aus, und traf ihn an den Kopf, so daß er ohnmächtig zur Erde fiel. „Das hätte ich nicht gedacht, daß ein Pferd so boshaft wäre," war seine Antwort, als ihm seine Eltern diese Unbesonnenheit verwiesen. Noch hundertmal zog er sich als Knabe der- gleichen Unglück zu, rief jederzeit dabei: „Das hätte ich nicht gedacht," und ward dennoch durch keinen Schaden klug gemacht. Als er nun Jüng- ling geworden war, überließ er sich mit gleicher Unbedachtsamkeit böser Gesellschaft, der Trunkenheit und andern Ausschweifungen. Er wurde kränklich und elend, und starb in seinem ein und zwanzigsten Jahre. „Das hätte ich nicht gedacht," sagte er auch jetzt, da er sich dem Tode nahe fühlte, „daß ich so jung sterben müßte." Das haben wir wohl gedacht, sagten alle ver- nünftigen Leute; es konnte nicht anders kommen.
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