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1906 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Seyfert, Bernhard, Neubauer, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Realschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Sachsen in der Zeit des Emporkommens von Preußen.
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den verarmten Bewohnern hohe Kontributionen. Als endlich 1763 der Friede zu Hubertusburg dem Ringen ein Ende machte, war Preußen groß und mchtig geworden, während Sachsen ohnmchtig am Boden lag. Noch in demselben Jahre starb Friedrich August Ii., er hinterlie ein verarmtes,
in seiner Bedeutung dauernd herabgedrcktes Sachsen.
Kurfürst Friedrich August Iii. der Gerechte bahnte nun- Isvu mehr ein freundschaftliches Verhltnis zu Preußen an, da Osterreich unter ieu6eil Joseph Ii. auf neue Eroberungen ausging. Schsische Truppen rckten vereint mit dem preuischen Heere in den unblutigen Bayrischen Erbfolge-krieg, und der Kurfürst schlo darauf mit Preußen und Hannover den deutschen Frstenbund. Als der Preuenknig Friedrich Wilhelm Ii. den Bund nicht erneuerte, blieb Sachsen auf sich angewiesen, bis das Auf-treten Napoleons auch fr unser Land von grter Bedeutung wurde.
92. Die innere Entwicklung Sachsens. Die Mierfolge in der ueren Politik vermochten nicht, Sachsen in seiner Kulturarbeit auf-zuhalten. Es ist bezeichnend fr die Zhigkeit und Tchtigkeit des Sachsen-volkes, da es trotz allen politischen Migeschicks darin eine fhrende Stellung im Reiche behielt. Besonders bedeuten die langen Regierungs-zeiten Augusts des Starken und Friedrich Augusts des Gerechten Perioden groen Fortschrittes. Viele erblicken ja in ersterem nur den Verschwender auf dem schsischen Throne, der ungeheure Summen in prunkenden Hoffesten vergeudete und seine Untertanen mit harten Steuern drckte, ja, sogar Teile seines Landes veruerte, um seinem Genuleben frnen zu knnen;
aber unter seiner Regierung ist sehr viel Segensreiches geschaffen worden. Bemerkenswert ist, da 1717 zuerst bei Wrschnitz im Erzgebirge die @rf(er 9jn6au Kartoffel angebaut wurde, auch der Kaffee fand zu der Zeit der Kartoffel. Eingang im Lande. Neue Industriezweige gaben der zunehmenden Bevlkerung Erwerb, so die Baumwollenweberei in der Chemnitzer Gegend Erfindung und nach der Erfindung des Porzellans durch den Apotheker des^Por-und Goldmacher" Johann Friedrich Bttcher die Herstellung der bald weltberhmten Porzellanwaren in der 1709 aus der Meiner Albrechts-brg gegrndeten Porzellanmanufaktur. Der prunkvolle Hofhalt des Fürsten und das wenig kultivierte Polen bildeten fr die schsische Industrie wichtige Absatzgebiete; doch waren Sachsens Erzeugnisse ob ihrer Vor-trefflichkeit auch in den brigen Lndern Europas sehr begehrt.
Infolgedessen herrschten lebhafter Handel und Verkehr, die der Kurfürst durch Anlegung von Straen und Einrichtung eines regel-