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1. Für mittlere Klassen - S. 179

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
179 das Alterthum kannte, und den noch der jetzige Herrscher von Aegypten zu seinen Bauwerken benutzt. Zu diesem Reichthume des farbigen Gesteins gesellen sich freilich erst weiter iin Süden und höher im Nilthale die Felsen des weißen und des bunten Marmors, des Porphyrs und rothen Granites, aus denen die kunstreiche Hand der alten Aegypter jene pracht- vollen Säulen, Obelisken und die Menge der andern Werke erschuf, welche die Tempel und Paläste des eigenen Landes wie die so vieler ande- rer Länder der Erde zierte; dort in Südosten sind die Fundgruben des schön- sten Steines der Erde, des Smaragdes; dort die Heimath des Chrysolithes. Da hier dieses nachbarliche, buntfarbige Erdreich noch jung war, da müssen sich auf ihm auch die bildenden Kräfte der organischen Natur auf's Mächtigste geregt haben, denn der Wanderer, den sein Weg vom Nilthale, namentlich bei Bessatin, nach Suez durch dieses Wüstengebirge führt, sieht da öfters in dem Felsenbette der vielleicht seit Jahrtausen- den versiegten vormaligen Gießbäche und Flüsse ganze versteinerte Wal- dungen von Sykomoren, Akazien und Palmen. Diese nun so erstorbene Landschaft war einst blühend und grünend wie das Nilthal, ehe die große Fluth sie verheerte, welche nicht nur durch den ungeheuren Druck ihrer hohen Wassersäule die versteinernde Masse der Kieselerde zwischen die Lagen und Fasern des Holzes hineindrängte, sondern wie das Gorgonenhaupt, wenn es dem Auge eines Lebenden naht, den größten Theil der damals lebenden Natur mit dein Erstarren des Todes durchdrang. Denn jetzt ist dieser Erdstrich, wasserleer und verödet, eine zum tiefsten Ernst stimmende, furchtbar prächtige Borhalle der Schrecknisse des Todes. Wer schon ein- mal durch ein gutes Fernrohr die Mondsläche betrachtet hat, mit ihren zackigen Gebirgen und Thälern, in denen nirgends ein Fluß rinnt, mit ihren kessel- und muldenartigen Eintiefungen, in deren keiner ein See erschei- ne!, der kann sich einen Begriff machen von der Natur des alabastri- tischen und porphyritischen Gebirges im Osten des mittleren Nillaufes. Es sind nur die dornigen Gesträuche und niederen Gewächse der Wüste, welche hie und da in den Schluchten und kesselartigen Tiefen ein bleiches Grün verbreiten; dann finden sich wieder lange, fast Tagereisen weite Strecken, auf denen selbst diese arme Familie der Gewächse weder Boden noch Unterhalt findet; wo dann aber — freilich eine hier nur seltene Erscheinung — ein bald wieder im Sande und Kiesboden versiegender Quell, meist nur mit salzig schmeckendem Wasser und nicht zu allen Zeiten des Jahres, aus dem Felsen hervordringt, oder wo der thonige Boden das längere Fortbestehen einer Lache des Regenwassers begünstigt, da erwacht, wie die alte Whole, als Odins Stab ihre Grabstätte berührte, die uralte Fruchtbarkeit des Landes; zu der feinblättrigen Akazie gesellt sich die hochwüchsige Palme, an deren Fuße der genügsmne Be- wohner der Wüste seine Hütte aufschlägt. G. H. v. Schubert. 69. Bei Suez. Ein Nebelgewölk zog über die enge Schlucht, welche den hohen Attakaberg von den niedern Vorbergen und Hügeln im Norden scheidet, hinab nach Osten, als wollte es uns an jene Wolken- und Feuersäule erinnern, welche einst diese Wege gewandelt Wie das Alterthum sieben Bauwerke zählte, an denen die Hand des Menschen mit wunderbarer Kraft sich kund that, so kennt der Christ sieben Berge der Erde, an 12*
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