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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 81

1905 - Berlin : Vahlen
Otto er Groe. Innere deutsche Verhltnisse bis 950. 107108. 81 bischof eine neue Verschwrung ein: diesmal sollte der König sogar ermordet werden. Der schndliche Plan wurde entdeckt; aber gromtig verzieh Otto abermals dem jngeren Bruder, der sich zu Weihnachten 941 ihm zu Fen warf, und von nun an blieb Heinrich ihm unwandelbar treu. Durch diese Siege war die Herzogsgewalt im Reiche der Knigsmacht unterworfen. Sie war wieder ein Amt, der das der König verfgte. Auch suchte Otto I. die Herzogsgewalt dadurch noch mehr von sich abhngig zu machen*), da er sie so viel wie mglich nur Angehrigen seines Hauses gab. Seinen ltesten Sohn Liudolf vermhlte er mit der Tochter des Schwabenherzogs, dem dann dieser Jngling bald in seinem Amte folgte; Lothringen gab er einem Franken, Konrad, dem er zugleich seine Tochter Liutgard vermhlte, und Bayern seinem Bruder Heinrich, dem Schwiegersohne des frheren Herzogs Arnulf; Franken, Sachsen und Thringen ver-waltete er selbst, und erst in der spteren Zeit seines Lebens machte er seinen Getreuen Hermann Billing zum Herzog von Sachsen. 108. So war das groe Reich fest zusammengefgt, fester als zu Heinrichs I. Zeit. Damals zuerst nannten die Stmme nicht blo ihre Sprache deutsch: sie begannen sich selbst mit dem Gesamtnamen der Deutschen zu bezeichnen. Und gewaltig erwies das vereinte Volk seine Kraft nach auen. In langen Kmpfen unterwarfen die Sachsen unter Hermann Billing und Markgraf Gero die Wenden dem Christentum und deutscher Sitte. Das weite Land zwischen Elbe und Oder ward kolonisiert. Otto verfuhr wie einst Karl der Groe bei den Sachsen, indem er in den unterworfenen Landschaften Bistmer errichtete: so Havelberg, Brandenburg, spter Merseburg, Meien und Zeitz; im fernsten Osten unter den Polen ward Posen gegrndet. Alle diese Bistmer stellte er gegen Ende seines Lebens unter das neugeschaffene Erzbistum Magdeburg; nur Oldenburg (im stlichen Holstein) kam unter Ham-burg-Bremen, da. sich gerade damals um die Verbreitung des Christen-tums im Norden groe Verdienste erwarb. Der Erzbischof Adel dag, Unnis groer Nachfolger, sorgte fr die Mission unter Schweden und Dnen. Die friedlichen Beziehungen zwischen Dnen und Deutschen erleichterten seine Arbeit. Erst die sptere Sage wei zu erzählen, wie Otto den Dnenknig Harald Blauzahn angriff, die Dnen bis zur uersten Spitze Jtlands trieb und hier seinen Speer ins Meer schleuderte, zum Zeichen, da erst hier seines Reiches Ende sei. Mit fast kniglicher Macht breitete Ottos Bruder, der Bayernherzog Heinrich, sein Gebiet nach Osten lngs der Donau und nach Sden bis zum Po und zur Adria aus: so entsprach der schsischen Kolonisation im Norden eine bayrische im Sden; zugleich waren die Bistmer Regensburg und Passau fr die Mission ttig. Es war die Zeit der gewaltigsten Ausdehnung deutscher Kraft. Schon galt Ottos Wort, den man nun anfing, wie weiland König Karl, den Groen zu nennen, auch etwas in Frankreich, dessen König Ludwig Iv. Giselberts Witwe geheiratet hatte und so Ottos Schwager geworden war; ihm zog er gegen seine aufstndischen Groen einmal sogar bis vor Rouen zu Hilfe. Auch der Burgunderknig und die Groen, die um Italien stritten, riefen bereits seine Entscheidung an kurz, seine Macht war wieder kaiserlich, wenn auch noch der Name fehlte. *) Die Pfalzgrafen, die nun wieder (zuerst in Bayern) in den ursprnglichen Herzogtmern genannt werden, dienten wohl als Vertreter der kniglichen Gerichtsbarkeit and Verwalter der Pfalzen des Knigs auch zur Beschrnkung der herzoglichen Gewalt. David Mller, Geschichte des deutschen Volkes. 19. Aufl. 6
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