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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 90

1905 - Berlin : Vahlen
90 Heinrich Ii. 121-123. zog Heinrich Ii. der die Alpen. Das erstemal, 1004, empfing er nur die lombardische Krone in Pavia, das bei einem Aufstandsversuche in Flammen aufging; das zweitemal, 1014, gewann er in Rom die Kaiser-krne (Arduin starb das Jahr darauf in einem Kloster); das drittemal, 1022, kam er in voller Kaisermacht. Im Westen mute Heinrich gegen die Grenznachbarn in Flandern, gegen Aufrhrer in Luxemburg streiten, vor allem aber um die burgundische Krone ringen. In Burgund nm-lich herrschte der kinderlose Rudolf Iii., der Oheim des Kaisers, aber ohne alles Ansehen bei seinen trotzigen Groen. Er setzte Heinrich Ii. zu seinem Erben ein, und so war Aussicht, da dies wichtige Land, das den Westen der heutigen Schweiz samt dem Rhonetal bis zum Meer hin begriff, der-einst ans Reich kme, ja Rudolf wollte schon jetzt seiner Herrschaft entsagen. Aber die burgundischen Groen wollten die Nachfolge Heinrichs Ii. nicht anerkennen, und der schwache König selbst ward wieder schwankend. Es be-durfte zweier Feldzge, bis sich Heinrich wenigstens die Erbfolge sicherte. Im Innern Deutschlands kam es immer wieder zu einzelnen Emprungen: sie zeigten, wie trotzig die Groen geworden waren und wie stark sie sich selbst dem Kaiser gegenber fhlten. Nicht mehr blo mchtige Herzge wie zu Ottos I. Zeiten, lehnten sich auf, nein, auch Grafen und Herren wagten, selbst vereinzelt, den Widerstand: so sehr war die Macht der Krone vor Heinrichs Regierungsantritt gesunken. 122. Die Ottonen hatten Italien zum Sitz ihrer weit reichenden Herr-schaft erheben wollen und hatten darber die Grundlage ihrer Macht eingebt; Heinrich Ii. wandte sich wieder mit voller Liebe Deutschland zu. Er konnte die Macht der Herzge, Grafen, Markgrafen nicht mehr wie Otto der Groe den; er mute sie in allen wichtigen Geschften zum Beirat entbieten. Auch ihre Lehen wurden schon als erblich betrachtet, und Heinrich nderte hierin nichts. Aber er steuerte streng ihrer Fehdelust, sorgte mit Ernst fr den Landfrieden und nahm sich angelegentlich des armen Mannes an, der von jenen mehr und mehr bedrckt wurde. Vor allem aber grndete er die Macht seiner Herrschaft auf die kirchlichen Gewalten im Reiche, indem er in Deutschland wie in Italien die Erzbischfe, Bischfe und bte ernannte, sie mit ihren groen geistlichen Gebieten zu den Lasten des Reiches heranzog und sich stets auf ihre Hilfe sttzte ( 111). Sie bildeten also fr ihn und seine Nachfolger ein Gegengewicht gegen die immer selbstndiger werdenden weltlichen Fürsten, und die Kaisermacht blieb stark, solange sie auf diesem Grunde ruhen konnte. 123. Sditalien war wie zu Ottos Il Zeiten ( 116) hier von den Sarazenen, dort von den Ostrmern (Griechen) bedroht. Als jene einst Salerno, die Hauptstadt des gleichnamigen Frstentums, belagerten, hatten vierzig normannische Ritter, von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem heimkehrend, die Stadt vom Feinde befreit. Die Einwohner des Landes luden in ihrer Dankbarkeit die Landsleute ihrer Netter ein, sich bei ihnen im schnen Sden niederzulassen. So kamen (1016) die ersten Normannen nach Italien und begannen sich anzusiedeln und gegen die Sarazenen und Griechen zu kmpfen. Da sich diese aber trotzdem immer mehr ausbreiteten, so kam Heinrich Ii. mit groer Heeresmacht und im Einverstndnisse mit dem Papst 1022 selbst der die Alpen und durchzog die Halbinsel fast bis zum uersten Sden. Er konnte zwar die Feinde nicht vllig vertreiben, doch lie er wenigstens das mittlere und nrdliche Italien, als er heimzog, in Frieden und Ordnung und dem Reiche eng verbunden zurck. Dieselbe
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