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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 166

1905 - Berlin : Vahlen
166 Friedrich Iii. 240 - 241. Ehre. In Bhmen und Ungarn standen die Dinge nicht besser fr das Reich. Erst nach dem Tode König Albrechts Ii. hatte seine Gemahlin emen Sohn geboren, Ladislaus Postumus (den Nachgeborenen). Dieses Kindes Erbe htte Friedrich Iii., der bei all seiner Untchtigkeit gierig nach Land und in dessen Erwerbung ebenso schlau wie gewissenlos war, gern an sich gezogen. Aber in beiden Lndern brachen Unruhen aus. Ladislaus starb jung (1457), und nun bemchtigten sich eingeborene Männer der .Herrschaft. In Bhmen, das, obwohl meist von Slaven bewohnt doch Reichsland war, schwang sich, auf die Utraquiften ( 235), gesttzt, König Georg von Podiebrad zu einer Macht empor, die allen deutschen Nachbar-landen gefhrlich wurde; die Ungarn erhoben den klugen, glnzenden Matthias Corvinus auf den Thron, der zuletzt in siegreichem Kampfe Friedrich sogar von Land und Leuten und aus seiner Hauptstadt Wien verweb und sie besetzt hielt, bis er starb. Im Nordosten hatten sich Polen und Litauer unter dem Knigshause der Jagiellonen geeinigt und be-drngten das Land des Deutschen Ordens, der den sie schon 1410 bei Tannenberg ( 287) einen groen Sieg davongetragen hatten und den ste, ohne da Kaiser und Reich sich seiner annahmen, endlich 1466 vllig berwltigten. Slaven und Ungarn, solange den Deutschen unterworfen waren die Herren des Ostens und gefhrliche Nachbarn des Reichs ge-worden. Im Norden ging Holstein an die Dnen verloren ( 254 Anm.) Glck war es, da wenigstens in Brandenburg der Hohenzoller Friedrich Il, genannt der Eiserne, mit Ernst die Macht, die ihm sein Vater Friedrich I. hinterlassen hatte, weiter frderte und ein Bollwerk gegen das Vordringen der Slaven aufrichtete. 241. Der gefhrlichste Feind erwuchs dem Reiche im Westen. Ein Settenzwelg der franzsischen Knigslinie, die Herzge von Burgund (tz 252 Anm.), hatten durch Erbschaft und Eroberung ihr Gebiet immer mehr und mehr vergrert. Auer dem eigentlichen Herzogtum Burgund und der Freigrafschaft gehrten dazu Artois und Flandern, Luxemburg und ein groer Teil des heutigen Belgien und der Niederlande, so da es also deutsche und franzsische Lehen in sich vereinigte. Unter Herzog Karl dein Kuhnen erlangte es die hchste Macht. Er strebte danach, sein Gebiet rhein-aufwrts noch weiter auszudehnen: alles, was auf dem linken Ufer des deutschen Stromes lag, wurde von ihm mit welscher Herrschaft bedroht. Von Kln zu Hilfe gerufen, belagerte er 1474 die Stadt Neu am Rhein, und nur dem heldenmtigen Widerstande dieser Stadt, die sechsundfnfzig Sturme abschlug und eine zehnmonatige Belagerung aushielt, war es zu danken, da dem Herzog hier Halt geboten wurde, nicht aber dem trgen Zuzuge der Reichsarmee. Stand doch der Kaiser selbst in geheimer Unterhandlung mit dem Reichsfeinde, da es ihn gelstete, seinen Sohn ""t der einzigen Tochter des reichen Herzogs zu ver-mahlen. Schon das Jahr zuvor war er mit ihm in Trier zusammen-gekommen und hatte sich von ihm an Glanz und Pracht beschmen lassen. ^ ^^er auch wenig, da Karl der Khne die Schweizer an-griff. Aber wieder machte deutsche Tapferkeit welsche Prahlerei zu Schanden: ff chroel9e?' f vergebens beim Reiche um Hilfe gebeten hatten, schlugen Uem das stolze Ritterheer 1476 bei Granson und bei Murten und 1477 bei Nancy ) ( 314) Siege, die vom ganzen deutschen Volke bis *) Bei Granson verlor ich den Mut bei Murten das Gut bei Nancy das Blut."
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