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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 211

1905 - Berlin : Vahlen
Der schwbische Sttebun. 303305. 211 von einer tatschlichen Hilfeleistung abzuhalten, als er 1386 gegen die Schweizer zog ( 313). Und doch erlitt er die Niederlage von Sempach und fand hier selbst seinen Tod. Dieser Sieg der Schweizer hob auch den Mut der schwbischen Städte mchtig gegen ihre frstlichen Nachbarn, die jetzt alle gegen ihre wachsende Macht verschworen waren. Da geschah es, da die Wittelsbacher Herren den Erzbischof Piligrin von Salzburg, den Verbndeten der Städte, treulos fingen. So entbrannte der Kampf von neuem. Ganz Sddeutschland fllte sich mit Fehde, Mord, Raub und Ver-Wstung. In Bayern und Franken hielten sich die Brger oben; in Schwaben kam es bei Dffingen 1388 zur Schlacht gegen Eberhard den Greiner und seinen Sohn Ulrich. Die Brger belagerten den Kirchhof des Ortes, der von Leuten des Grafen Eberhard besetzt war, als der Gremer zum Entstze der Seinen nahte. Wacker stritten die Stdter gegen das Ruter-Heer nicht minder gewaltig Ulrich, der die Reutlinger Niederlage auszuwetzen hatte; er fiel, und schon wankte das frstliche Heer; da rief der alte Rausche-bart: Der gefallen, ist wie ein anderer Mann!", und als die Gefahr am grtenwar, fiel der gleiendewolf", derwunnensteiner, mit seiner Ritterschar in das Brgerheer*) denn an diesen Tagen machten Fürsten und Ritter, sonst selbst einander bitter feind, gemeinsame Sache gegen die noch verhateren Städte und so erlagen die Brger in furchtbarer Niederlage, durch die des Bundes Macht gebrochen wurde. Dann sank der besondere Stdtebund der Frankfurter und der Wetterau; die Sldner der rheinischen Städte, ein verrufenes, zuchtloses Gesindel, trieb das Schwert des Vaters des nach-maligen Knigs Ruprecht von der Pfalz ( 229) auseinander, der auf einmal 60 dieser Knechte von der Freiheit" in einem Ziegelofen verbrennen lie. Auf dem Tage von Eger 1389 verbot dann König Wenzel unein-gedenk frherer Zusagen frmlich jede Einung der Städte. 304. So endigten die Stdtebnde Sddeutschlands, schneller und ruhmloser als die norddeutsche Hanse. Doch blieben die einzelnen sddeutschen Städte noch lange in Blte und Kraft ( 294). Noch <30 Jahre spter (1449) konnten sie einen neuen groen Stdtekrieg gegen den streitbarsten Fürsten der Zeit, Albrecht Achilles ( 239), führen und gingen mit Ehren daraus hervor. Freilich zeigten sich auch bei diesen Reichsstdten die blen Seiten eines nur locker gefgten Bundeswesens. Eine hinderte die andere und jede die Gesamtheit durch Zlle und Stapel-rechte, die die einzelnen sich eiferschtig zu verschaffen und zu bewahren trachteten. Die meisten erlahmten nach und nach, andere zogen die Ruhe und Sicherheit bringende frstliche Herrschaft der teuren und bedrohten Reichsfreiheit vor. Und so ist auch fr die Mehrheit der sddeutschen Städte mit dem Ausgange des Mittelalters die beste Zeit vorber; nur einzelne, wie Augsburg und Nrnberg, strahlen noch im 16. Jahrhundert im vollsten Glnze. 6. Der Volkscharakter während des 14. und 15. Jahrhunderts. 305. Das ritterliche Leben war in Barbarei entartet, das buerliche in Knechtschaft versunken ( 283). Nur wo die Waffen noch gefhrt wurden, blieb auch ein lebenswerteres Dasein. Und so hatte es besser als der arme Bauer sogar der reifige Knecht auf den Burgen, der in seines Junkers *) So melden sptere Berichte; die ltesten berlieferungen nennen als die Ritter, die den Sieg gewinnen halfen, die Herren von Bitsch und Werner von Rosenfeld. 14*
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