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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 218

1905 - Berlin : Vahlen
218 Die Schweizer. 313-314. ihn hinweg, wie Wirbel whlend, Sto auf Sto, Schweizer Sturmgewalt". Da sanken die Ritter, die sich in ihrer schweren Rstung nicht retten konnten, unter dem Schwert und Kolben des Bauern, da sank Leopold selber, und Trauer war fast auf allen Schlssern des sddeutschen Adels. Zwei Jahre nachher (1388) erfochten die Glarner einen neuen Sieg der ein sterreichisches Heer bei Nsels in Glarus. Fortan waren die Eid-genossen gefrchtet weit und breit. Als spter Friedrich von sterreich auf dem Konstanzer Konzil dem Papst zur Flucht geholfen ( 233) und Kaiser Siegmund ihn dafr gechtet hatte, standen vor allem die raschen Schweizer gegen ihren Erbfeind auf und entrissen ihm das Land bis gegen den Rhein, den ganzen Aargau, darin auch die alten Habsburgischen Stammsitze. So wuchs die Eidgenossenschaft durch das ganze 15. Jahr-hundert an Macht und Ehre. Neuer Ruhm erblhte ihr durch den Tag von St. Jakob an der Birs (1444, 239). Es gleichen in diesen Zeiten die Schweizer den alten Helden von Athen und Sparta, die Leben und alles an die Freiheit zu setzen freudig entschlossen waren. 314. Am hchsten stieg ihr Ruhm, als Karl der Khne von Bur-gund ( 241) auch sie zu unterwerfen trachtete. Dieser, ein hochmtiger, gln-zender Fürst voll ehrgeiziger, ja abenteuerlicher Plne, war einer der ersten Herrscher, die ein stehendes, wohl einexerziertes Heer besaen. Schon hatte er eine knigliche Macht; da verpfndete ihm ein sterreichischer Herzog, Sieg-mund, auch noch die sogenannten vorderen Lande, das Elsa, den Sund-gau und den Breisgau. So begann er mit seinem Gebiete von der einen Seite die Eidgenossen, von der anderen Lothringen, wonach er gleichfalls strebte, zu umschlieen. Dagegen reizte und untersttzte der König von Frankreich, der listige Ludwig Xi., die Schweizer. Als Karl dann immer weiter um sich griff, als seine Vgte im Elsa und Breisgau auch die Schweizer schdigten, als er der einen deutschen Frstensohn, den Grafen von Wrttemberg in Mmpelgard, um ihn zu schrecken, das Richtschwert schwingen lie, da durften die Schweizer wohl fr ihre Freiheit bangen. Sie schlssen unter Vermittelung Ludwigs Xi. ein Bndnis mit den Stdten im Elsa und mit dem Herzog Rene von Lothringen und zogen sich so den Ha Karls zu, der nun den Lothringer vertrieb und mit einem prchtigen und zahlreichen Heere, das aus Niederlndern, Burgundern und Italienern bestand, gegen die Schweizer Bauern" zog. berwltigte er diese, so gedachte er von Italien wie von der Nordsee her die Er-oberung Deutschlands zu beginnen. Aus seinem oberen Lande Burgund brach er der die Psse des Jura herein. Tapfer widerstand ihm schon das Schlo Granson am Nienburger See, bis endlich die Besatzung, man sagte, durch fasche Versprechungen getuscht, sich ergab und teils nackt an Bume gehngt, teils im See ertrnkt ward. Bereits aber waren die Eidgenossen im Anzge. Karl, der ihnen an Zahl der Truppen nachstand, vertraute auf seine Artillerie und sein geschultes Heer. Mit dem rechten Flgel sttzte er sich aus den See, mit dem linken auf das Juragebirge. So kam es 1476 hier bei Granson zur Schlacht. Schon hemmten die schwerflligen Ritter-massen kaum noch das strmische Anlaufen der Schweizer, als von den Bergen das Horn des Stiers von Uri" herber tnte und aus den Weinbergen und Gehlzen immer neue kleine Haufen der Schweizer auf-tauchten. Da kam statt des vorhergehenden bermutes entsetzliches Grauen der das Burgunderheer; in wilder Flucht zerrannen die Scharen und lieen das an allen Herrlichkeiten, an Gold und Seide und Edelsteinen berreiche
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