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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 247

1905 - Berlin : Vahlen
Der schmalkaldische Krieg. 362365. 247 tagte, und begann selbst Truppen zusammenzuziehen; und als dann sowohl die oberdeutschen Städte unter dem klugen und entschlossenen Sebastian Schrtlin als auch der Kurfürst vou Sachsen und der Landgraf von dessen ein Aeer sammelten, da chtete der Kaiser die beiden Haupter des schmalkaldischen Bundes als Pflicht- und eidbrchige Rebellen. Nicht als ein Kampf gegen die protestantische Sache sollte der Krieg erscheinen, und in der Tat gelang es der klugen Politik des Kaisers, die meisten prote-stantischen Fürsten, wie den Kurfrsten von der Pfalz, Joachim Ii. von Brandenburg samt seinem Bruder Johann und die Herzoge von Mecklenburg und Pommern dem Kriege fern zu halten. Dennoch hatte man leicht die schwachen Truppen des Kaisers, die langsam aus staken und den Nieder-landen heranzogen, besiegen knnen, htte der mutige Rat. charms der auf schnellen Angriff drang, die Uneinigkeit oder die Gewissensbedenken der beiden Fürsten berwogen. Sie hatten fast 40 000 Mann und schnes Ge-schtz zusammen. Dennoch taten sie nichts Entscheidendes, bis der Herbst kam und der Kaiser seine Truppen vereint hatte Da zwang ein unerwartetes Ereignis den Kurfrsten von Sachsen zu schneller Heimkehr. 8 363. Den Protestanten war nmlich in ihrer eigenen Mitte der gefhrlichste Feind erstanden. Der junge Herzog Moritz von Sachsen, ein ehrgeiziger, klug rechnender Fürst, war 1541 semem Vater Hemnch (S 357) in den schsischen Lndern der albertinischen Linie gefolgt. Vor dem iunaen Lwen, den er an feiner Tafel sitzen habe, mge der Kurfurft sich hten, soll Luther einst von ihm geweissagt haben. Moritz war mit seinem Vetter Johann Friedrich lngst verfeindet, war dem schmalkaldischen Bunde nicht beigetreten, hatte unter dem Kaiser gegen d,e Trken und Franzosen ruhmvoll gefochten und hatte sich jetzt durch die listige Politik des Kaisers verleiten lassen, gegen die Schmalkaldener in den Kampf einzutreten. Ganz pltzlich war er in Kursachsen eingefallen und hatte fast das> ganze^Land besetzt. Eilig kehrte Johann Friedrich zurck; Kurfürst und Landgraf schieden unter gegenseitigen Vorwrfen. r t Z_1., 8 364. Nun beeilten sich die oberdeutschen Fürsten und Städte, mochten sie eine feindliche oder blo zuwartende Stellung zum Kaiser eingenommen haben, seine Verzeihung mit schweren Opfern zu erkaufen. Ulrich von Wrttemberg warf sich ihm zu Fen; mit Trnen in den Augen bat Friedrich von der Pfalz um Verzeihung dafr, da er dem Wurttem-berger vertragsmig Zuzug geleistet hatte; alle Städte unterwarfen sic^ und Auas brg entlie Schrtlin, der am lngsten den Kaiserlichen Abbruch getan hatte, des Dienstes. Ganz Sddeutschland gehorchte wieder dem Kaiser. Und in Kln endigte nun mit dem Rcktritt des vom Papste gebannten und abgesetzten Kurfrsten Hermann die begonnene Reformation vllig. Es war ein groer Sieg, den Karl damit erfochten hatte. Mit dem s^md-lieben Oberdeutschland im Rcken htte er nie gegen Sachsen und Hessen vorgehen knnen. Und wie htte er hoffen drfen, die festen oberdeutschen Städte schnell zu erobern? Aber freilich bedingungslos war die Unter-werfung der Sddeutschen nicht erfolgt. Der Kaiser hatte versprechen muffen, sie bei ihrer habenden Religion bleiben zu lassen". Die Hoffnung, die religise Einheit in Deutschland durch einfache Zurckfhrung der Evan-gelischen zur katholischen Kirche herzustellen, war vereitelt, und neue Ver-Wicklungen zwischen Kaiser und Papst konnten nicht ausbleiben. 365. Indessen hatte Johann Friedrich sein Land zurckerobert und Moritz selbst in Bedrngnis gebracht. Darber kam der Frhling 1547 heran. Ehe der Kurfürst es ahnte, stand Karl V. mit einem starken Heer an
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