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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 251

1905 - Berlin : Vahlen
Die Schweizer Reformation. 369570. 251 369. Moritz von Sachsen hatte diesen Religionsfrieden nicht mehr erlebt. Sein ehemaliger Waffengefhrte Alb recht Alcib iades war auch nach dem Passauer Vertrage mit seinen Sldnerbanden noch brandschatzend und ver-wstend durch Deutschland gezogen. Zuerst hatte er sich fr einen Ver-bndeten des franzsischen Knigs ausgegeben und hatte sich dann, als Karl V einen vergeblichen Zug zur Wiedereroberung von Metz machte, wieder auf des Kaisers Seite gestellt. Endlich brachten seine Rubereien fast alle Fürsten gegen ihn auf. Mit Heinrich dem Jngern von Braunschweig, dessen Lnder Albrecht plnderte, verband sich Moritz. Bei Sievershausen (unfern von Hannover) kam es zu einer blutigen Schlacht (1553), in der zwei Shne Heinrichs und auch Moritz zum Tode verwundet wurden. Groe Plne gingen mit ihm zu Grabe. Es folgte ihm sein Bruder August, und noch lange hindurch hielt sich das schsische Kurhaus an der Spitze des norddeutschen Protestantismus. Auch Karl V. zog sich vom Schauplatze zurck, nachdem er seine Niederlande, die er fast ganz vom Reiche gelst ( 252), seinem Sohne Philipp It. bergeben hatte. Ebenso hatte Karl 1542 das ihm benachbarte und unter einem sehr befreundeten Frstenhause stehende Lothringen aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So brckelten unter strmischen Bewegungen im Innern durch die Schuld des Kaisers und der Fürsten selbst bereits die ueren Teile vom alten Reiche los. Im Jahre 1556 legte dann Karl V. die Kaiserkrone nieder, die nun auf seinen Bruder Ferdinand (15581564) berging. In der Ein-samkeit, neben dem Kloster St. Yuste (in Estremadura nrdlich vom Tajo), hatte er sich ein Haus erbaut: hier ist er 1558 gestorben. 9. Die Schweizer Reformation. Streitigkeiten innerhalb de? Protestantiamn5. 370. Die Schweiz, obwohl politisch schon fast ganz vom Reiche geschieden ( 245), blieb doch, soweit sie der deutschen Zunge angehrte, im geistigen Leben eng mit ihm verbunden. Auch dort ward eine Reformation, fast gleichzeitig mit der deutschen, aber im ganzen unabhngig von ihr, durch-gefhrt. Huldrich Zwingli, geboren am I.januar 1484, ein heilerer, klarer und frommer Mann und fein gebildeter Humanist, hatte in seiner Pfarrstelle zu Glarus schon vor Luthers Auftreten gegen manche Mibruche und als Schweizer besonders gegen das Reislaufen ( 315) gepredigt. Dann nach dem berhmten Wallfahrtsorte Einsiedeln in Schwyz berufen, hatte er Wallfahrten, Abla, Seelenmessen und dergleichen angegriffen. Seit 1519 Prediger zu Zrich, trat er hier offen und bald siegreich mit reformatorischen Ideen hervor, die denen Luthers nahe verwandt waren; nur die Abendmahlslehre fate er anders auf. An dieser Abweichung scheiterte durch die Strenge Luthers, der bei dem Religionsgesprch zu Marburg 1529 die dargebotene Bruderhand Zwinglis zurckwies, eine Verstndigung der Schweizer mit den deutschen Protestanten, die Philipp von Hessen gern herbeigefhrt htte. Auch zum schmalkaldischen Bunde wurden sie deshalb nicht zugezogen, und so blieb die Entfremdung Deutschlands und der Schweiz bestehen, obwohl der Protestantismus beide Lnder leicht wieder einander htte nher bringen knnen. Wie in Zrich sand die neue Lehre auch in Bern, Sankt Gallen, Basel, Glarus, Appenzell, Schaffhausen und anderen Stdten und Kantonen Eingang; doch blieben die Urkantone Schwyz, Uri und Unterwalden ebenso wie Zug und Luzern bei der
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