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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 370

1905 - Berlin : Vahlen
570 Die dritte Koalition. Austerlitz. 569571. ein Vertrag zwischen ihm und Friedrich Wilhelm Iii. geschlossen ( 575), nach dem der König an Napoleon die Forderung stellen sollte, den zu Luneville ( 559) vereinbarten Besitzstand der Mchte anzuerkennen und Deutschland zu rumen; andernfalls sollte Preußen sich mit 180000 Mann der Koalition anschlieen. Haugwitz ( 545) wurde in das Hauptquartier-Napoleons gesandt, um mit ihm in diesem Sinne zu verhandeln. Auer-dem aber nherten sich von Italien, Steiermark und Tirol her die Erz-herzge Karl und Johann mit fast 90000 Mann und bedrohten Napoleons Rcken. Ein neu verstrktes Russenheer unter Kutusow und Alexander stand ihm gegenber. Dazu hatte der englische Admiral Nelson die franzsisch-spanische Flotte bei Trafalgar an der Kste von Andalusien (21. Oktober) vernichtet. Alles dies brachte Napoleon in eine sehr miliche Lage. 570. Aber seine geistige berlegenheit half ihm auch jetzt. Haugwitz hatte vom König, der vor dem Krieg doch immer wieder zurckschreckte, ins-geheim die Weisung erhalten, es nicht zum Friedensbruch mit Frankreich kommen zu lassen. War das schon bedenklich genug, so kam noch hinzu, da der Unterhndler, franzosenfreundlich und leichtsinnig wie er war, sich seiner heiklen Aufgabe nicht im entferntesten gewachsen zeigte. Er erwhnte, als er endlich bei Napoleon eingetroffen war, berhaupt nichts von den Be-dingungen, die er ihm stellen sollte, und von kriegerischen Drohungen, sondern trat von vornherein sehr zahm und zgernd auf. So gelang es dem Kaiser mit leichter Mhe, ihn hinzuhalten, bis die Entscheidung im Kriege gefallen war, die Napoleon mit groem Geschick schnell herbei-zufhren wute. Schlau lockte er die Verbndeten durch erknstelte Furcht zu einer Schlacht, die sie um jeden Preis jetzt htten vermeiden mssen. Die Ungeduld Alexanders und der rohe bermut seiner Altrussen gingen in die Schlinge. Es war am Jahrestage von Napoleons Krnung (2. Dezember 1805), als bei Austerlitz unweit von Brnn die sogenannte Dreikaiserschlacht Napoleons I. gegen Alexander I. von Rußland und Franz I. von sterreich geschlagen ward. Die fr Napoleons Glck sprichwrtlich gewordene Sonne von Austerlitz" sah am Abend des blutigen Tages das Heer seiner Gegner vollstndig aufgelst; die Reste suchten der einen schmalen Damm zwischen zwei Seen und der deren dnnes Eis Rettung, fanden aber meist den Untergang. 571. Der Sieg brachte schnell den Frieden. Schon zwei Tage spter kam Kaiser Franz mit Napoleon bei einem Wachtfeuer auf freiem Felde zusammen. Diese demtigende Begegnung erweckte zwar in Franz eine persnliche Abneigung, die er nie verwunden hat, doch fhrte sie fr jetzt zum Frieden, der zu Pre brg am 26. Dezember geschlossen ward. In ihm trat fterreich Venetien ( 552) an das Knigreich Italien ab, Tirol und Vorarlberg nebst einzelnen kleineren Gebieten an Bayern, das auerdem das Recht erhielt, die Reichsstadt Augsburg ( 560) zu besetzen, einzelne Stcke des Breisgaus an Wrttemberg und Baden; dafr bekam es als Entschdigung Salzburg"). Kaiser Franz mute die Herrscher von Bayern und Wrttemberg als Könige anerkennen. Es war bloe Redenart, wenn es im Vertrage hie, sie hrten darum nicht auf, der confderation germanique anzugehren, denn ein spterer Artikel sicherte ihnen wie dem Kurfrsten von Baden die volle Souvernitt. Am *) Der Kurfürst von Salzburg ( 559) erhielt das von Bayern abgetretene Wrz-brg als Kurfrstentum.
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