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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 435

1905 - Berlin : Vahlen
Velle-Alliance. 686-688. 435 anwiesen. Die Sieger hatten sich entschlossen, die Bourbonen Wiederaus den Thron Frankreichs zurckzufhren. Die wankelmtige Stimmung der Pariser schien sich gleichfalls fr das alte Herrscherhaus zu erklären, und so zog Ludwig Xviii., der Bruder des hingerichteten Ludwig Xvi., wieder in die Tuilerien ein. Am 30. Mai ward dann der erste Pariser Friede geschlossen. Man gab Frankreich die Grenze vom 1. Januar 1792, ja berlie ihm zur besseren Abrundung" noch die deutschen Grenzorte Saarbrcken, Saarlouis und Landau, ein Stck von Belgien mit Philippeville und Marienbourg und dazu Westsavoyen, zusammen einen Zuwachs von etwa 8400 qkm mit der 500000 Einwohnern; man gab dem Volke eine Ver-fassung (Charte), die die wesentlichsten konstitutionellen Rechte enthielt; man erhob keine Kriegssteuer und nahm nicht einmal die geraubten Kunstschtze wieder mit heim (nur die Viktoria wanderte nach Berlin zurck). Frank-reich verdankte soviel unverdiente Schonung vor allem dem Kaiser Alexander, der sich in der Rolle des Edelmtigen gefiel, in der ihn die Pariser schlau genug zu bestrken wuten. Die Monarchen folgten dann der Einladung des Prinz-Regenten von England und begaben sich nach London, wo ihnen und besonders dem alten Blcher begeisterte Huldigungen dargebracht wurden. 27. Kelle -Alliance. 687. Mit dem Herbst des Jahres 1814 reisten Fürsten, Diplomaten und Feldherrn nach Wien, um auf dem Wiener Kongre (seit dem 1. November) der die Wiederherstellung eines neuen europischen Rechts-zustands zu beraten. Es wird spter der die Ergebnisse dieser Versamm-lung berichtet werden, und es sei nur im voraus bemerkt, da die Uneinig-feit und Eifersucht, die schon den Feldzug von 1814 so vielfach gelhmt hatte, hier bei den Verhandlungen der die Ansprche der einzelnen Mchte noch viel mehr hervortrat. Napoleon verfolgte von Elba aus gespannt die zunehmende Uneinigkeit der Fürsten, die ihn vereint bekmpft hatten; auch die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwigs Xviii., die sich in Frankreich bald genug zeigte, schien ihm eine Rckkehr mglich zu machen. Da der Zwist der Herrscher in Wien bereits in den wesentlichsten Punkten ge-schlichtet war, wute er freilich nicht, als er am 26. Februar 1815 den entscheidenden Schritt wagte, Elba heimlich verlie und an der Kste Frank-reichs landete (1. Mrz). Schnell fielen ihm, dem ruhmvollen Kaiser, Volk und Heer wieder zu. Marschall Ney, der gegen ihn geschickt wurde, ging bei Lyon zu ihm der, und schon am 20. Mrz erschien er in Paris, das die Bourbonen zum zweitenmal flchtend verlassen hatten. 688. Die Nachricht von diesem Ereignis, die mit Windeseile durch Europa ging, brachte den Wiener Kongre zu vorlufigem Schlu. Gegen den alten Feind erklrte sich rasch Europa einig, und ein frmlicher Bann ward von den verbndeten Mchten der ihn ausgesprochen. Zwar trat Napoleon nach allen Seiten hin mit beruhigenden Versicherungen auf: seine Absicht sei nicht, zu erobern, sondern Frankreich in den nun festgestellten Grenzen im Frieden zu regieren. Aber keiner glaubte dem Worte des Mannes, der so oft mit Eid und Treue gespielt hatte. Der Wiener Kongre stob auseinander, und von allen Seiten rsteten sich die Heere. Am schnellsten war das benachbarte England auf dem Platze, das von dem durch eng-lische Regimenter besetzten Antwerpen aus seine Truppen in das neugebildete Knigreich der Niederlande (Holland und Belgien) warf. Ihr Anfhrer war 28*
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