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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 471

1905 - Berlin : Vahlen
Das Jahr 1866. 736737. 471 Friedrich Karl ging mit der ersten Armee, bei der sich der König befand, der Brnn, die Elbarmee auf feinem rechten Flgel der Jglau und Znaun auf Wien los. Nrdlich von der Stadt, die nur noch durch die Donau und die in der Eile angelegten Floridsdorfer Schanzen geschtzt war, den Stephans-trm und das Husermeer der feindlichen Hauptstadt vor Augen, verewigten sich die preuischen Heeresteile wieder. Man erwartete tglich den Angriff auf Wien und dessen Eroberung; das Hauptquartier des Knigs war nach Nikols-brg nachgerckt. Hier gelang es der Vermittelung Frankreichs, eine Waffen-ruhe herbeizufhren (22. Juli). Als sie bekannt wurde, hatte eben der uerste linke Flgel der Preußen die kleinen Karpathen berstiegen und einen Teil der sterreicher auf ungarischem Boden bei Blumenau dicht vor Preburg abgeschnitten; er wre somit Herr dieser zweiten Hauptstadt Ungarns und damit des Donauberganges gewesen, so da er dann in den Rcken Wiens htte gelangen knnen. Der Waffenruhe folgte der Vo r f ried e von Nikolsburg (26. Juli). Als Hauptpunkte fetzte er fest: sterreich scheidet aus dem Deutschen Bunde aus, gibt seine Zustimmung zu den Umgestaltungen, die Preußen im Norden der Mainlinie vornehmen wird, und tritt seinen Mitbesitz von Schleswig-Holstein an Preußen ab. Weiter zahlt es an Kriegskosten 40 Millionen Taler, von denen jedoch 20 Millionen auf sterreichs Auslagen fr den schleswig-holsteinischen Feldzug und fr die Verpflegung der preuischen Armee bis zum Frieden in Abzug kommen. 737. Auf dem westlichen Kriegsschaupltze war die Mainarmee erst unter Vogel von Falckenstein, dann unter General von Manteuffel ebenfalls siegreich immer weiter vorgedrungen, obschon hier die Preußen, anfangs nur 45 000 Mann aus allen Teilen der Monarchie, einer doppelten bermacht' gegenberstanden. Diese bestand aus dem 8. Bundes-Armee-korps (Wrttembergern, Badenern, Kurhessen und Hessen-Darmstdtern, Nassauern, Frankfurtern), im ganzen etwa 45000 Mann unter dem im Kriege nicht unerfahrenen Prinzen Alexander von Hessen-Darmstadt, buntgemischten, an den Kampf in grerer Gemeinschaft nicht gewhnten, von den verschiedenartigsten Interessen beeinfluten Truppen, und den Bayern, ebenfalls etwa 45 000 Mann, gefhrt von dem greisen Prinzen Karl, dem Grooheim des jungen Knigs, der zugleich der oberste Befehlshaber auch fr das 8. Korps war. Dieses Heer hatte schon, als die Hannoveraner von ihm Entsatz hofften ( 730), die unsichere Fhrung verraten, unter der es stand. Es sollte von Bamberg aus westlich am Thringer Walde hin auf Eisenach gehen, hatte aber kaum die Gegenden von Hildburghausen und Meiningen erreicht, als König Georg bereits kapituliert hatte. Auf diese Nachricht hin griff das bayrische Oberkommando den ursprnglichen Plan wieder auf, sich mit dem 8. Bundesarmeekorps zu vereinigen und so mit bermacht den Preußen entgegenzutreten. Bei Hersfeld sollte die Vereinigung stattfinden. Aber es kam nicht dazu. Die Bayern gingen nach der Schlappe, die ihnen die Division Goeben (Westfalen) am 4. Juli bei Dermbach beibrachte, gegen die frnkische Saale zurck, und Prinz Alexander glaubte nach der Niederlage von Kniggrtz vor allem Frankfurt schtzen zu mssen. So konnte die Division Goeben nach einem khnen Marsche der das Rhngebirge zuerst die Bayern bei Kissingen an der Frnkischen Saale (10. Juli) schlagen und dann auf dem Zuge gegen Frankfurt dem Bundeskorps bei Laufach (13. Juli) und bei Aschaffen-brg (14. Juli) harte Schlge beibringen. Prinz Alexander gab Frankfurt preis. Am 16. Juli rckte Falckenstein in die alte Bundeshauptstadt ein
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