1827 -
Breslau Breslau
: Graß
- Autor: Harnisch, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
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genannt der Finkler oder Städte - Erbauer, zum König
vorschlug.
Heinrich I. (919 — 936), ist der Stammherr der
Deutschen Könige aus Sächsischem Hause; einer der herr-
lichsten Fürsten Deutschlands. Er brachte das Reich zur
Ruhe im Innern, schloß mit den Ungern einen neunjährigen
Waffenstillstand, übte die Deutschen in Rei^ergefechten, baute
feste Oerter, ließ den neunten Mann vom Lande in dieselben
ziehen, und begründete dadurch den Bürgerstand. Den
Böhmischen Fürsten belagerte er in Prag, besiegte die Sla-
ven, errichtete die Markgrafschaften Nordsachsen, Meißen
und Schleswig, und schlug die Ungern bei Sondershauscn
und bei Merseburg 933. Die Errichtung der Markgraf-
schaft Nordsachsen ist als die Grundlegung zum jetzigenpreu-
ßischen Staat zu betrachten. Die Slavischen Völker an der
Havel, die Heveller und Milzen, hatten schon Städte, als
Brennibor und Havelberg. Karl der Große unterwarf sie,
nach ihm machten sie sich wieder frei, bis Heinrich ihnen den
Markgrafen von Nordsachsen zum Wächter setzte. Heinrichs
Sohn, Otto I. (936 — 973) legte in Hayelberg und
Brandendenburg Bisthümer an; aber erst im I2ten Jahr-
hundert wurden die Wenden völlig zur Ordnung gebracht.
Otto I. ward feierlich in Aachen gekrönt, glich wohl seinem
Vater an Kraft, aber nicht an Milde; er besiegte seinen em-
pörten Bruder, schlug die Dänen und brachte ihren König
zum Christenthum; zog 961 über die Alpen, ward König
von Italien, schlug 966 die Ungern auf dem Lechfelde, und
verband 962, zum Unglück für Deutschland, die Römische
Kaiserkrone mit der des Deutschen Königs. Heinrich I. und
Otto I. haben große Verdienste um Deutschland. Otto s
Sohn und Nachfolger Otto Ii., (973 — 983) hatte nicht
die Kraft seines Vaters, kämpfte zur Behauptung von
Lothringen und zur Gewinnung von Unter-Italien, und
starb schon im 23sten Jahre. Sein Sohn, Otto Iii. (983