1827 -
Breslau Breslau
: Graß
- Autor: Harnisch, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
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Bonaparte an die Spitze des Französischen Heeres in Italien.
Dieser zwang 1796 den König von Sardinien, den Pabst
und den König von Neapel zum Frieden und vertrieb die
Oestreicher aus Italien. Jourdan eilte indeß auf Regens-
burg, und Moreau stand bei München. Alle drei Heere
gedachten sich vor Wien zu vereinigen. Allein Erzherzog
Karl schlug Jourdan bei Neumark und Amberg und Moreau
zog sich geschickt darauf zurück, Bonaparte aber setzte seinen
Siegeslauf fort, überstieg die Alpen und kam bis Judenburg
hinter Klagenfurt, freilich von Oestreichischen Heeren umgeben.
Oestreich schloß jetzt (17. Oktober 1797) den Frieden von
Kampo-Formio, und trat darin seine Niederlande, so wie
seine Italienischen Besitzungen ob. Der Frieden mit Deutsch-
land sollte zu Rastadt verhandelt werden; wobei die Forde-
rungen der Franzosen unerhört waren. Es begann aber
wieder ein neuer Krieg, ehe dieser Frieden abgeschlossen ward.
Oestreich verband sich mit England, Rußland und der Türkei,
welches durch Bonapartes kühnen Zug nach Egypten gereizt
war. Jourdan wurde vom Erzherzog Karl aus Deutschland
vertrieben, und Massena mußte einen großen Theil der
Schweiz räumen. Suwarow schlug die Franzosen bei Kassa no,
an dertrebia, bei Novi, und zog nach Eroberung Italiens
in die Schweiz; mußte aber, weil die Oestreicher hier geschla-
gen waren, nach Schwaben aufbrechen, und ward von da
zurückgerufen. Indeß kehrte Bonaparte aus Egypten heim,
stürzte in Frankreich die alte Verfassung, ward von drei Kon-
suln der erste, überstieg mit einem Heer plötzlich die Alpen,
hielt seinen Einzug in Mailand und schlug in einer mörde-
rischen Schlacht am 14. Juni 1800 die Oestreicher bei
Marengo. Moreaus Siegeszug gab dem Bonaparte'schcn
nichts nach. Er schlug die Oestreicher bei Stockach, Moskirch
und am 3. Dezember bei Hohenlinden, und rückte bis zehn
Meilen vor Wien vor. Diese Siege verschafften den Fran-
zosen , außer großen Schätzen an Gold, Silber und Kunst-