Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 15

1871 - Berlin : Vahlen
Gtterglauben der alten Germanen. 1718. 15 oderjndogermanen, kennen; diese sind es, die auch dem sptem, ausgebildeten Gtterglauben der Inder, Griechen und Deutschen in gemeinsamen Zgen zu Grunde liegen. Es waren die Krfte der Natur, die sie unter den riesigen Bumen, an rauschenden Wasserstrmen, auf weitblickenden Hhen und in schauer-lichen Waldschluchten verehrten: aber dieselben hatten bereits bei unsern Vor-fahren persnliche Gestaltungen angenommen, wenn auch nicht in so vollendetem Grade, wie dies bei den Griechen geschehen. Und noch heute leben diese Gestalten, unserm Volke unbewut, in Mrchen und Sagen, im Zauberspuk und Gespensterglauben, unter uns fort und lassen uns schlieen auf die einst von unseren Vorfahren verehrten Götter. Die Deutschen kannten einen Himmelsgott, Wuotan oder Wodan, einugig denn der Himmel hat auch nur Ein Auge, die Sonne der den grauen Wolkenhut und den blauen Sturmmantel trgt: im brausenden Wetter fhrt er einher,^ hoch zu Ro durch die Luft, gefolgt vom wthenden Heer gleich dem wilden Jger, der sein Abbild in der Sage ist; aber er ist auch der Gott, der den Acker segnet, der den Wunsch erfllt, den Sieg spendet, berhaupt als All-vater die Weltgeschicke lenkt. Unter den Thieren waren ihm Wols und Rabe heilig, Rosse fielen ihm zum Opfer; unter den Pflanzen waren ihm Esche und Hasel geweiht. Als sein Sohn galt Donar, der Gewittergott, der aus seinem rochen Bart die Blitze blst, ans einem Wagen mit Bcken bespannt durch den Himmel fhrt, und seinen mchtigen Hammer in unablssigein Kampfe gegen die Riesen schwingt. Ihm ist der hochragende Baum, die Eiche geheiligt, und die rothe Eberesche; unter den Thieren der Fuchs und das Eichhrnchen. Ihm zur Seite stand der einarmige Schwertgott, Zin, Tyr oder Saxnot. Auerdem ward auch eine Erd- und Himmelsgttin verehrt, der gleichfalls das Sturmlied vorausklingt; sie kommt unter verschiedenen Namen vor, je nachdem die Erde als die dunkle, die Todten verschlingende gedacht wird, Frau Hei, Holle, oder als die glnzende im weien Winterkleide, Frau Bertha. Bon Tacitns wird sie Nerthus genannt; ihr Wohnsitz, erzhlt er, sei auf einer Insel im nrdlichen Meer; dort habe sie ihren geheimnisvollen Hain und See, und ihren Wagen, der zuweilen, Friede und Freude bringend, durch die Lnder gefhrt werde. Menschlicher gedacht ist sie die Spinnerin, die Gttermutter, die Haus und Heerd segnet, und bei der die noch ungeborenen und bereits wieder gestorbenen Kinder weilen. Die freundlichen und feindseligen Krfte der Natur finden mannigfache Gestaltung, besonders in den Zwergen, die die Hter der unterirdischen Schtze und Meister in feiner Erzarbeit sind, so wie tn den unholden Riesen, den alten Herren der Erde, den Feinden der Götter und Menschen. 18. Das sind die einfachen Grundzge der deutschen Natur-veia^n' Majesttischer, gleichsam in ein Heldenlied verwandelt, erscheint dieselbe _ bei unseren nordischen Stammesbrdern in Skandinavien. Hier hielt das Heidenthum sich Jahrhunderte lnger als bei uns, und ward durch das Ued der Snger, der Skalden, immer nur herrlicher ausgebildet. Gedichte dieser Art sind die Edden, im 12. und 13. Jahrhundert n. Chr. gesammelt, lt- 1 ^Um f$on n 7. und 8. entstanden sein mgen. Da thront S r Jn 7" 2uotanauf dem Hochsitz in Walhalla, im Goldhelm und Goldharnisch; auf seinen Schultern sitzen die Raben Hugin und Munin (Gedanke und Erinnerung), zu seinen Fen lagern zwei Wlfe. So lenkt er von oben her die Welt und lt durch die Schlachtenjungfrauen, die Walkyren, dle auf der Wahlstatt gefallenen Helden zu den ewigen Gttersitzen emportragen. Da werden die Kmpfe Thors Donars gegen die Riesen verherrlicht.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer