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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 18

1871 - Berlin : Vahlen
18 Entstehung germanischer Vlkerbnde. Erste Angriffe auf das Rmerreich. 2123. schen Erb-Verhltnifsen, da die jngeren Shne Waffenhandwerk und Beute suchen muten ( 16); der alte deutsche Wander- und Abenteuertrieb wirkte mit; auch fllte die Pracht und Herrlichkeit des ewigen Roms" den nordischen Sohn der Wildni mit ehrfrchtigem Staunen und nahm solchem Dienen jeden Vorwurf der Schande. So waren durch das ganze rmische Reich deutsche Sldnerschaaren unter den rmischen verbreitet. Es kam vor, da sich deutsche Stmme aus Rom ihren Fürsten erbaten; oder da ein Kuning mit seinem Gefolge, ja da ein ganzer Volksstamm gegen Land, welches ihm eingerumt wurde, sich den Rmern zu Kriegsdienst verpflichtete. Heimkehrend mochte dann der germanische Sldner mit seinen Erzhlungen neben dem Staunen zugleich Begehr nach solcher Herrlichkeit in den Seelen seiner Stammesgenossen wecken, die den Fremden gegenber nur das Recht des Schwertes und der Strke kannten. Und die Zeit kam bald, wo die rmische Schwche offenbar wurde. 7. Entstehung germanischer Vlkerbnde. Erste Angriffe auf 'das Rmerreich. 22. Schon der letzte der guten Kaiser, Marcus Aurelius (161180), fhrte lange und nicht glckliche Kriege gegen die Markomannen und Quaden, welche die rmischen Donauprovinzen bedrohten 166175, 178180 it. Chr. Nachdem er zu Vindobona (Wien) gestorben, und sein Sohn Commodus ihm gefolgt war, (180192), ging das rmische Kaiserreich unaufhaltsam seinem Untergang entgegen. Der Thron wurde meist durch Soldatenrevolutionen gewonnen und verloren, die Provinzen sanken durch Brgerkrieg, Unordnung der Verwaltung, Pest und andere Unglcksflle in namenloses Elend. Bon dieser Zeit an erscheinen mehr und mehr die Germanen als Angreifer auf das rmische Reich und steigern durch khne, ruberische Einflle die allgemeine Zer-rttung. Aber auch bei ihnen tritt von dieser Zeit an eine Vernderung ein. Es finden sich nicht mehr die kleineren Stmme, die einst Tacitus genannt hatte. An ihrer Stelle sind, theils durch Eroberung, theils durch freiwillige Verschmelzung, grere. Volksgenossenschaften entstanden. Das alte Gemeinde-wefen ist geschwunden, an seiner Stelle finden sich Heeresverfassungen mit Heeresknigen an der Spitze, die sich meist aus den alten Gefolgschaften ( 16) entwickelt hatten. Es sind sechs solcher germanischer Völker, die nun auf den Schauplatz treten. 23. Zuerst die Gothen. In der Vlkertasel des Tacitus fanden wir sie um die Weichselmndungen ansessig; schon damals standen sie unter Knigen, sie waren mithin ein wanderndes, auf Eroberung ziehendes Volk. Ihre alten Sagen, die uns ihr spterer Chronist, Iordanes, ausgezeichnet, lassen sie her-stammen von der Insel Skanz, d. i. Skandinavien. Dort, heit es, drckt im Winter das Land eine vierzigtgige Nacht, die Gewsser erstarren vor Eis und Schnee, und wenn dann die Wlfe darber laufen, so erblinden sie. Von dort her, wie ein Bienenschwarm ausziehend, kamen die Gothen der das bal-tische Meer an die Weichselmndungen. In den weiten Ebenen, welche die Sarmaten ( 9) bewohnten, fanden sie bis zu der rmischen Provinz Dacien, die Trajan zwischen Donau, Thei und Dnjestr gegrndet hatte, keinen eben-brtigen Gegner. Sie dehnten sich also in dieser Richtung aus, eroberten den grten Theil Daciens und erreichten um das 3. Jahrhundert sogar das schwarze Meer. Zwischen diesem und der Ostsee lagen nun ihre fast unbegrenzten Sitze. Sie theilten sich in Westgothen, sdlich und stlich vom waldigen Karpathenzuge, und in Ostgothen, in den weiten stlichen Ebenen bis zum Dnjepr. Die Ersteren standen unter dem Knigshause der Balthen,
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