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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 32

1871 - Berlin : Vahlen
32 Die Franken. Chlodwig. 4446 von ihnen sich mit der rmischen Militaircolonie der Sigambrer ( 10) zu einem Volke verschmolzen hatte. Diese, zwischen Assel, Maas und Scheide an-feffig (in der Beetuwe, Meeruwe, Brabant zc.) nannten sich die falifchen Franken; der andere Theil, aus Brukterern und Chatten zusammengeschmolzen, ursprnglich in den Gebirgen zwischen Sieg und Ruhr heimisch, war an den Rhein in die Gegenden von Kln vorgedrungen, und nannte sich Ribuarifche Franken. Die falifchen Franken hatten sich bereits die Maas und Sambre hinauf, in die Gegenden von Lttich, und durch das heutige Belgien bis nach Gallien hinein verbreitet. Anfangs khne Seeruber gleich den Sachsen ( 24), hatten sie bereits auf den Landkrieg sich beschrnkt. Alle Franken aber waren als Krieger gefrchtet. Panzer und Helm wurden nur von Wenigen getragen,. Brust und Rcken blieben blo und wurden nur vom Schild gedeckt; von den Hften ab waren sie mit enganschlieendem Linnen oder mit Riemen umwunden, fo da die hohe, straffe Gestalt frei hervortrat. Ihre Bewaffnung bestand vor Allem aus der zweischneidigen Streitaxt, die zum Werfen wie zum Hauen taugte; und aus furchtbaren Wurfspieen, die mit Widerhaken besetzt waren. Sie selbst schildern sich in ihrer Gesetzsammlung als tapfer im Felde, tiefes Geistes in ihren Anschlgen, an Leib edel und gesund, wohlgebildet, keck, hurtig,, abgehrtet. Von ihren Feinden aber wurden sie, und wohl nicht mit Unrecht, als die treulosesten und grausamsten aller Menschen bezeichnet. Ihre Könige trugen als auszeichnenden Schmuck das unbeschorne, frei um die Schultern Wal-lende Haar. Noch waren sie Heiden von uubezhmter Wildheit der Gesinnung, doch mit den Rmern Galliens in vielfacher Verbindung. Allmhlich hatten sie aber begonnen, auch ihrerseits Gallien von Norden her zu erobern, und erst Aetius hatte ihnen einen Damm gesetzt. Childerich, ein König, den die sa-tischen Franken wegen seiner Sittenlosigkeit vertrieben, floh zu dem Thringer-knig Bafiuus, der ihn gastfrei aufnahm. Statt des Dankes entfhrte ihm Childerich, als er in fem Reich zurckkehren konnte, fem Weib, die ihm den Chlodwig gebar. 45, Dieser Chlodwig ist der Grnder des Frankenreickes geworden. Erst 15jhrig, folgte er, 481, seinem Vater und fhrte feine falifchen Franken 486 zur Eroberung Galliens. Nach dem Untergange des westrmischen Reiches hatte sich der letzte Rest der Provinz Gallien, erst unter Atius, nach dessen Ermordung unter Aegidius ( 36) ganz selbstndig gestellt. Jetzt gebot Sy-agrius, der Sohn des Aegidius, der das noch.rmische Gallien. Chlodwig lie ihn auffordern, ganz nach deutscher Weise, Ort und Zeit des Entscheidungs-kampfes zu bestimmen, worauf der Rmer bereitwillig einging. Die Schlacht war bei Soiffons, 486, Syagrius unterlag und floh zum Westgothenknige, von dem er fchmhltch an Chlodwig ausgeliefert ward, der ihn tdtete.^ Gallien bis zur Loire befetzte Chlodwig mit feinen Franken. Dieser Flu bildete nun die Grenze gegen die Westgothen, die Mosel die Grenze gegen die Alamannen, die Cte d'or gegen die Burguuden. 46. Die Burguuden, deren Gebiet vom Kamm der Hochalpen bis zu den Sevennen und bis Avignon an der Rhone reichte, standen unter zwei Brdern, Guudobad und Godegisel, von denen der erftere einen dritten Bruder, Chilperich, durch Mord aus dem Wege gerumt, einen vierten, Godemar, im Kriege getodtet hatte. Chlodwig warb um Chilperichs hinterlassene Tochter Chlothilde, und erhielt so in jedem Fall einen Grund zum Kriege. Schlugen die Burguudeuknige sie aus, so war eine Beleidigung zu rchen; gewhrten sie sie ihm, so erbte er mit ihr einen Theil des Landes und die Blutrache fr den gemordeten Vater. Die Brder wagten nicht, ihn abzuweisen; Chlotilde aber,.
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