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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 74

1871 - Berlin : Vahlen
74 Otto Ii. 973983. Otto Iii. 9831002. 114115. fernsten Herrschern; seine Gesandten gingen sowohl zu dem glnzenden, milden und aufgeklrten Chalifen Alderrhaman in Cordova, wie an den eitlen und bettelstolzen Hof von Byzanz, von dem uns ein Hauptchronist der Zeit, Liud-prand von Cremona, eine Schilderung voll beienden Spottes hinterlassen hat. Gleichwohl hielt Otto der Groe fr seinen nun heranwachsend.n Sohn keine Verbindung wrdiger als mit einer griechischen Kaisertochter: 972 vermhlte er ihn mit der Prinze Theophno. Dann hielt er seinen letzten, glnzenden Reichstag zu Quedlinburg im Sachsenlande. Wohl konnte er stolz auf das Werk seines Lebens, auf seine Kaisermacht blicken: hier erschienen mit Tribut Gesandte des Dnenknigs; ferner der Bhmenherzog und der Erzbischof der eben erst gegrndeten Dicese Prag; der Polenherzog beugte sich vor seinem Richter-stuhle; selbst die Ungarn sandten Geschenke. Die weiten Slavenlnder bis fast zur Weichsel lagen der deutschen Herrschaft unterworfen und dem Christenthum aufgeschlossen. Kein Trotz der deutschen Groen regte sich mehr vor der aner-kannten Oberherrlichkeit Otto's. Neben ihm thronte seine kluge und glnzende Gemahlin Adelheid, und, bereits zum König und Kaiser gekrnt, sein Sohn Otto Ii. mit seiner jungen Gemahlin; auerdem waren Fürsten und Edle in ungezhlter Schaar zugegen. Aber der Tod des getreuen Hermann Billing, der gerade hier erfolgte, mahnte den Kaiser an die Vergnglichkeit aller irdischen Gre und an den eigenen Tod. Er zog noch der Magdeburg und Merse-brg nach Memleben, und hier, wo sein Vater gestorben, schlo auch er nach thatenvollem Leben die Augen; zu Magdeburg ward er bestattet. Er ist der glnzendste und mchtigste unter den deutscheu Kaisern, aber an Migung und Ruhe dem Vater nicht mehr vergleichbar, und der Erste, der auf Bahnen einlenkte, die Deutschland von sich selbst entfremdeten. Aber an ihn, seinen Sohn und seinen Enkel die Ottonen knpft sich die Erinnerung einer ruhmreichen Zeit und einer gelehrten Bildung, die damals zuerst nach Deutsch-land kam einer Bildung, die zwar nur auslndisch, lateinisch und griechisch, und eine fremde Blte in Deutschlands Boden war, doch die denselben mit manchem neuen geistigen Samenkorn befruchtet hat. 4. Otto Ii. 973983. Otto Iii. 983-1002. 115. Otto Il, Otto's des Groen 18jhriger Sohn, war bereits gewhlt und gekrnt und trat ohne Schwierigkeit die Regierung an, indem er den blichen Knigsumritt durch das Reich unternahm. Gelehrt erzogen, zart gebaut, gebrach es ihm zwar nicht an rascher Thatkrast, aber es fehlte seinem leidenschaftlichen und schwankenden Gemthe die groartige Beharrlichkeit ferner Vorsahren. So bte denn auch seine Mutter Adelheid und spter seine Gattin Theophno einen nicht unbedeutenden Einflu auf ihn. Auch ihm blieben die Kmpfe im Reich nicht vllig erspart. Heinrich Ii. von Baiern, zubenannt der Znker, sein Vetter, erhob sich, als er sich tu seinen hochfliegenden Ansprchen vom jungen Kaiser beschrnkt sah, und glaubte in Verbindung mit den stlichen Slaven, den Bhmen und Polen, feine Emprung durchfhren zu knnen. Otto schlug und entsetzte ihn, gab Baiern seinem Freunde, Otto von Schwaben, dem Sohne Ludolfs, und trennte von Baiern die bairifche Ostmark, die er an den altberhmten Stamm der Babenberger ( 98) verlieh. In diesem Ereignie liegt mithin der erste staatliche Anfang Oestreichs. Aber neue Unruhen wurden im Sdosten des Reichs von Heinrich dem Znker erregt, bis ihn der Kaiser nochmals berwand und dauernd gefangen fetzte. Auch gegen Bhmen und Polen stellte Otto Ii. dann fein Uebergewicht her. Gegen die
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