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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 78

1871 - Berlin : Vahlen
78 Heinrich Ii. 10021024. 121123. stndigen, von Deutschland unabhngigen Knigreiche zu machen. Dreimal- ist Heinrich Ii. der die Alpen gezogen. Das erstemal empfing er nur die lom-c. bardische Krone in .Pavia, das bei einem Aufstandsversuche in Flammen auf-'gmg (100^); das zweitemal empfing er in Rom die Kaiserkrone (1014); das \'J drittemal kam er in voller Kaisermacht (1022). Arduiu ist in einem Kloster gestorben. Im Westen hat Heinrich gegen die Grenznachbarn in Flandern, 3esn| Aufrhrer in Luxemburg u. s. w. streiten, vor Allem aber um die bur-gundische Krone ringen mssen. In Burgund nemlich herrschte der kinderlose Rudolf Iii., der Oheim des Kaisers, aber ohne alles Ansehen bei seinen trotzigen Groen. Er setzte Heinrich Ii. zu seinem Erben ein, und so war Aussicht, da die wichtige Land, welches meist die ganze heutige Schweiz samint dem Rhonethal fast bis zum Meer hin begriff, dereinst ans Reick kme, ja Rudolf wollte schon jetzt seiner Herrschaft entsagen. Aber die burgundischen Groen wollten die Nachfolge nicht anerkennen, und der schwache König selbst ward wieder schwankend. Es bedurfte zweier Feldzge, bis Heinrich die knftige Erb-schaft sicherte. Im Innern Deutschlands loderten immer von Neuem einzelne Emprungen auf, und zeigten, wie trotzig und stark die Groen selbst dem Kaiser gegenber sich fhlten. Nicht mehr blo mchtige Herzge, wie zu Otto's I. Zeiten, lehnten sich auf; nein, Grafen unv Herren wagten, selbst vereinzelt, den Widerstand; so schwach hatte Heinrich die Krone berkommen. 122. Die Ottonen hatten Italien zum Sitz ihrer Weltherrschaft er-heben wollen, und hatten darber die Grundlage ihrer Macht eingebt. Hein-rich Ii. wandte sich wieder mit voller Liebe Deutschland zu. Er konnte die Macht der Herzge, Grafen, Markgrafen nicht mehr wie Otto der Groe den; er mute sie in allen wichtigen Geschften zum Beirath entbieten. Auch ihre Sehen; wurden schon als erblich betrachtet, und Heinrich nderte hierin nichts. Aber er steuerte streng ihrer Fehdelust, sorgte mit Ernst fr den Landfrieden und nahm sich angelegentlich des armen Mannes an, der von jenen immer mehr und mehr bedrckt wurde. Vor Allem aber grndete er die Macht seiner Herr-schaft auf die kirchlichen Gewalten im Reich, indem er in Deutschland wie in Italien die Erzbischfe, Bisckfe und Aebte ernannte, sie mit ihren groen geist-lichen Gebieten zu den Lasten des Reiches heranzog, ihre Gter wie seine eignen benutzte, und stets auf ihre Hilfe sich sttzte. Sie bildeten also fr ihn und seine Nachfolger ein Gegengewicht gegen die immer selbststndiger werdenden Fürsten, und die Kaisermacht blieb stark, so lange sie auf diesem Grunde ruhen konnte. 123. Sditalien war, wie zu Otto's Ii. Zeiten ( 116), hier von den Sarazenen, dort von den Ostrmern (Griechen) bedroht. Als die ersteren einst Salerno. belagert, hatten vierzig normannische Ritter, von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem heimkehrend, die Stadt vom Feinde befreit. Die Einwohner des Landes luden, in ihrer Dankbarkeit, die Landsleute ihrer Retter ein, sich bei ihnen im schnen Sden niederzulassen. So kamen (1016) die ersten Normannen nach Italien und begannen sich anzusiedeln und ~gegen die Sarazenen und Griechen zu kmpfen. Da aber die Letzteren trotzdem sich immer mehr aus-breiteten, so kam Heinrich Ii. mit groer Heeresmacht und im Einverstndnisse mit dem Pabst noch einmal der die Alpen, und durchzog die Halbinsel fast bis zum uersten Sden. Er konnte zwar die Feinde nicht vllig vertreiben, aber dennoch lie er das mittlere und nrdliche Italien, als er heimzog, in Frieden und Ordnung und dem Reiche eng verbunden, und fand auch dieselbe Ordnung bei seiner Rckkehr in Deutschland vor. Ihm war ein mhseliges Lebenswerk rhmlich gelungen und das Reich aufs Neue gefestigt. Auch die Kirche war durch den Kaiser und andere fromme Männer (besonders in Lotha- I
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