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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 103

1871 - Berlin : Vahlen
Heinrich Vi. Philipp von Schwaben. Otto Iv. 167169. 103 toffft'8 war nur noch Philipp brig, der ebsn das kleine Knigskind von Jta-lien nach Deutschland holen wollte, um dasselbe jetzt schon krnen zu lassen, als die Kunde von des Kaisers Tode kam. Nun durfte er auf keine Anerkennung desselben rechnen, und um die Krone wenigstens seinem Hause zu bewahren, lie er zu, da seine Anhnger ihn selber whlten. Die zahlreichen Feinde aber der Hohenstaufen und eines mchtigen Kaiserthums, vor Allem die Erzbischfe von Kln und Trier, traten ihm entgegen und erhoben zu Aachen, wohl auf fremden, besonders des Pabstes und Richard Lwenherz' Einflu, den Welfen Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen. Philipp war zu Mhlhausen in Thringen gewhlt worden. So hatte das Reich wieder Gegenknige und Br-gerkrieg, gerade in einer Zeit, wojnnocenz Iii., 11981216, nach Gregor Vii. der gewaltigste und hochstrebendste der Pbste, auf Petri Stuhle sa. Dieser behauptete, bei zwiespltiger Wahl stnde ihm das Recht der Entscheidung zu, erklrte sich fr den Welfen und bannte den widersprechenden Philipp. Dieser aber rang ritterlich um seine Krone; auf ihn war der hochstrebende Sinn des Vaters ohne die Hrte des Bruders, die Ritterlichkeit, Schnheit und der poe-tische Sinn seines Geschlechtes vererbt. Seine ganze Regierungszcit wird aus-gefllt von dem Kampfe gegen Otto; Hie Welf, hie Waibling"! klang es wieder berall. Beide Könige verschleuderten, um sich Freunde zu verschaffen, mit vollen Hnden das Reichsgut. Doch blieb zuletzt der Hohenstaufe Sieger, nachdem er auch Kln, der rmischen Kirche getreue Tochter", erobert hatte. Otto war nur noch in Sachsen anerkannt. Da ward Philipp 1208 zu Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach um einer persnlichen Beleidigung willen ermordet. 168- Nun gewann Otto Iv. von Braunschweig die Oberhand und allgemeine Anerkennung. Zunchst chtete und strafte er den Mrder und seine Mitverschwornen. Dann, um auch die Hohenstausische Partei im Reiche zu ge-Winnen, verlobte er sich mit der hinterlassenen Tochter Philipps, Beatrix. Bald war er mchtig genug, einen Rmerzug zu unternehmen. Aber bisher, wie seines Hauses Name es bezeichnete, ein Guelfe, d. i. ein Parteignger des Pab-stes, konnte er doch die Freundschaft mit Innocenz Iii., von dem er jetzt die Kaiserkrone empfing, auf die Dauer nicht bewahren. Im Namen des Reiches und wegen persnlicher Abstammung aus dem Hause der Welfen forderte er die Mathildischen Erbgter (147) zurck, auf die er erst verzichtet hatte, wollte im Kirchenstaat mit alter kaiserlicher Vollmacht gebieten, ja er suchte sogar die Hohenstausische Erbschaft, das Normannenland, als Reichsgebiet an sich zu reien. Da brach Innocenz Iii. mit ihm und bannte ihn 1210. 169- Unterdessen war Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich, zu einem an Leib und Geist gleich ausgezeichneten Jngling herangewachsen. Seine Mutter Constanze hatte bei ihrem Tode, 1198, den Pabst als seinen Vormund einge-setzt, und dieser hatte, unparteiisch und groartig in seinem Handeln, ihm eine treffliche Erziehung geben lassen. Jetzt rstete er ihn mit seinem Segen wie mit seinem Golde, und so eilte der Staufe mit geringer Begleitung, aber auf die Anhnger seines Hauses und den Zauber seines Namens bauend, der die Alpen, 1212. Um dieselbe Zeit starb, vier Tage nach der zu Nordhausen ge-feierten Hochzeit, die blhende Beatrix, Philipps Tochter, und Schwaben und Baiern verlieen, nach dem Tode ihrer Herrin, der Kaiserin" heimlich das Hoflager Otto's. _ Dieser hatte in der That durch Hrte und Geldgier nicht nur die alten Feinde, sondern auch viele seiner ehemaligen Freunde gegen sich gereizt: Alles fiel dem Kaisersohne zu, der fast ohne Schlacht das Reich eroberte. Der König von Frankreich hatte ihn gleichfalls untersttzt: und da gerade ein Krieg zwischen Frankreich und England war, so kmpfte zuletzt Otto, der in
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