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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 164

1871 - Berlin : Vahlen
164 Schwb., bair. u. frnf. Kreis. Wirtenberger. Zhringer. Wittelsbacher. 268269. Denn nicht blo, da diese Lnder in der herrenlosen Zeit verkleinert toctrett,. sondern beim Streit des Kaisers mit dem Pabste ( 220) kam Bann und Interdict und im Gefolge derselben ein vom Pabste angestifteter frchterlicher Einfall der Polen und der noch heidnischen Litthauer der die Marken. Im Innern lsten sich die Bande der Ordnung, die Ritterschaft ward schlo-gesessen" (d. h. sie bauete oder erwarb eigene Burgen), ward bermthig und ruberisch, die Städte erhoben sich zu fast vlliger Unabhngigkeit. Als spter Markraf Ludwig des Vaters Plane gem sich mit Margaretha Maultasch vermhlte ( 221) und so Tirol gewann, dann nach des Baters Tode an der Spitze der bairischen Partei gegen die ltzelnburgische auftrat ( 222), regte ihm der neue Kaiser, Karl Iv., in Brandenburg alle mglichen Feinde, die Anhaltiner, Mecklenburger ( 257), den Erzbischos von Magdeburg u. a. auf. Wieder kam blutige Verwirrung der die unglcklichen Lande. In diesen Zeiten, 1348, trat ein Mann auf, der sich fr den 1319 gestorbenen letzten Askanier, Waldemar, ( 263) ausgab der falsche Waldemar genannt. Er gab vor, sein Tod und Leichenbegngni seien Trug gewesen, da er um seines Gewissens willen als Pilger nach dem Morgenlande habe ziehen und in unbekannter Ar-muth habe sterben wollen; jetzt jedoch sei er durch das Elend seines Landes bewegt worden, wieder hervorzutreten. Er fand viel Anhang, und Karl Iv. erkannte ihn fr echt, bis er sich 1349 mit Ludwig ausshnte; dann gab er ihn als Llbenteurer auf, doch ward jener nach seinem 1357 erfolgten Tode im Erb-begrbni der Anhaltiner beigesetzt. Im Jahre 1351 trat Ludwig der Aeltere freiwillig die Marken an seine beiden jngeren Brder Ludwig den Rmer, 13511365, und Otto den Finner (Faulen), 13511373, ab, und zog sich nach Oberbaiern und Tirol zurck. Von diesen Brdern gewann Kaiser Karl Iv. (eine sptere Zwietracht im bairischen Hause, die er selbst erst angeschrt, klug benutzend) die Zusage der Erbfolge in den Marken, die er 1373 von dem jngsten Bruder Otto, den er lange hintergangen und verchtlich be-handelt hatte, durch den Vertrag von Frstenwalde sich erzwang. So kamen die Marken von dem bairischen an das ltzelnburgische Haus. Die Linien des bairischen Herzogshauses bieten spter auer den Kmpfen unter sich und gegen die Nachbarn wenig geschichtliches Interesse. Erst 1506 grndete Herzog Albrecht Iv. eine dauernde Vereinigung der wichtigsten bairischen Lande, und seine Shne Wilhelm und Ludwig regierten dieselben als Herzge gemeinsam. Die Stadt Mnchen, von Heinrich dem Lwen gegrndet, erhob sich erst durch Ludwig den Baier zu grerer Bedeutung. Ingolstadt war die 1472 gegrndete Universitt der bairischen Lande*). 269. Von dem ehemals groen Herzogthum Franken, dem Hauptlande des Reiches, welches den grten Theil des spteren kurrheinischen und ober-rheinischen Kreises umfat hatte, war der Name nur dem stlichsten Theile geblieben, jenen Lndern, die zu beiden Seiten des Mains zwischen Rhn, Th-ringer Wald, Fichtelgebirg und Jura in den weitgeffneten, milden und frucht-baren Thlern der Rezat, Regnitz und Pegnitz, der Jtz, frnkischen Saale und anderer Flsse sich ausbreitete. In diesem frnkischen Kreise ragten drei geistliche Gebiete hervor mit ihren bischflichen Residenzen: Eichstdt an der Altmhl, Wrzburg (am Stein), dessen viele Thrme mit dem schnen Ge-Hut, dessen hochragende Feste und dessen Weinberge der prchtige Main wie-derspiegelt, und Bamberg mit seinem ehrwrdigen Dom. Auerdem zhlte der Kreis viele, fast berreiche Klster und Abteien, acht kleinere Grafschaften *) Im Uebrigen vergl. 248 und Anmerkung.
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