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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 191

1871 - Berlin : Vahlen
Die Schweizer. 313314. 191 Schlssern des sddeutschen Adels. Zwei Jahre nachher folgte ein neuer Sieg der denselben Feind Bei Nsels 9. April 1388. Fortan waren die Eidge-Nossen gefrchtet weit und Breit. Als spter Friedrich von Oe st reich auf dem Constanzer Coneil dem Pabst zur Flucht geholfen ( 233) und Kaiser Sigmund ihn dafr gechtet hatte, waren vor allem die raschen Schweizer gegen ihren Erbfeind auf und entrissen ihm das Land Bis gegen den Rhein, den ganzen Aargau, darinnen auch die alten Habsburgischen Stammsitze. So wuchs die Eidgenossenschaft durch das ganze 15. Jahrhundert an Macht und Ehre. Neuer Ruhm erblhte ihr durch den Tag von St. Jacob an der Birs 1444 ( 239). Es gleichen in diesen Zeiten die Schweizer den alten Helden von Athen und Sparta, die Leben und Alles an die Freiheit zu setzen freudig entschlossen waren. 314. Am hchsten stieg ihr Ruhm, als Karl^der Khne von Bur-gund ( 241) auch sie zu unterwerfen trachtete. Dieser, ein hochmthiger, glnzender Fürst, voll ehrgeiziger, ja abenteuerlicher Plne, war einer der ersten Herrscher, die ein stehendes, Wohl einexercirtes Heer errichteten. Schon hatte er eine knigliche Macht; da verpfndete ihm auch noch ein streichischer Herzog, Sigismund, die sog. vorderen Lande, Elsa, Sundgau, Breisgau. So Begann er mit seinem Gebiet von der einen Seite die Eidgenossen, von der an-deren Lotharingen, wonach er gleichfalls strebte, zu umschlieen. Dagegen unter-sttzte und reizte der König von Frankreich, der listige Ludwig Xi., die Schweizer. Als Karl dann immer weiter um sich griff, als seine Vgte im Elsa und Breisgau auch die Schweizer schdigten; als er Ber einen deutschen Frstensohn, den Grasen von Wirtenberg in Mmpelgard, das Richtschwert schwingen lie; dann Neu angriff ( 241) da durften die Schweizer wohl fr ihre Freiheit erbangen. Sie schloffen unter Vermittelung Ludwigs des Xi. ein Bndni mit den Stdten im Elsa und mit dem Herzog Rene von Lotharingen und zogen sich so den Ha Karls zu, der nun den Lotharinger vertrieb und mit einem unvergleichlich prchtigen und zahlreichen Heere aus Niederlndern, Burgundern und Italienern bestehend gegen die Schweizer Bauern" zog. Ueberwltigte er diese, so gedachte er von Italien wie von der Nordsee her die Erobernng Deutschlands zu Beginnen. Aus seinem oberen Lande Burgund Brach er Ber die Psse des Jura herein. Tapfer widerstand ihm schon das Schlo Granson am Neuenburger See, Bis endlich die Besatzung, durch falsche Ver-fprechungen getuscht, sich ergab und theils nackt an Bume gehngt, theils im See ertrnkt ward. Bereits aber waren die Eidgenossen im Anzge. Gegen sie, die kaum ein Drittheil seiner Strke hatten, sttzte sich Karl mit dem rech-ten Flgel auf den See, mit dem linken gegen das Juragebirge. So kam es am 3. Mrz 1476 hier Bei Granson zur Schlacht. Schon hemmten die schwerflligen Rittermassen kaum noch das strmische Anlaufen der Schweizer, als von den Bergen der Hall des Horns vom Stier von Uri" tnte und aus den Weinbergen und Gehlzen immer neue kleine Haufen der Schweizer auf-tauchten. Da fiel statt des vorhergehenden Uebermuthes entsetzliches Grauen Ber das Burgunderheer, in wilder Flucht zerrannen die Schaaren und lieen das mit allen Herrlichkeiten, mit Gold und Seide und Edelsteinen reich ver-zierte Lager in den Hnden der Sieger. Karl, in seinen Welterobernngs-planen so Beschmt, drstete nach Rache, und schon nach drei Monaten stand er mit einem noch greren Heere im Feld. Von Lausanne aus zog er gegen Bern. Aber wieder erging durch alle Laude der Schweizer der Landsturm, von den Htten zur Seite des ewigen Eises, Bis wo die Aare in den Rhein fllt" kamen die Männer. Bei Murten am See trafen sie den Herzog, der
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