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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 221

1871 - Berlin : Vahlen
Die Schweizer Reformation. Streitig!, innerh. d. Protestantismus. 368370. 221 Geheim bei Moritz' Planen Vorschub leistete, damit die Nachfolge im Reich nicht ihm und seinen Kindern entgehe, vermittelte bereits im Herbst desselben Jahres den Passauer Vertrag 1552, durch welchen vorlufig jeder Kampf aufhrte und die gefangenen Fürsten losgegeben wurden. Drei Jahre nachher kam der Augsburger Religionsfrieve zu Stande (1555). Derselbe gewhrte den Landesherren Religionsfreiheit und das Recht, in ihren Gebieten zu -resormiren. Unterthanen, die sich nicht fgen wollten, sollten auswandern drfen. Nur sollten geistliche Stifte nicht fcularisirt werden knnen; wenn ein geist-Jicher Fürst zur Reformation bertrete, so solle er sein Erzbisthum, Bisthum .ober bergt aufgeben. Die Clausel, die Ferdinand von Oestreich noch einzu-schieben gewut hatte, nannte man den geistlichen Vorbehalt (reservatum ecclesiasticum). Im Uebrigen wurden katholische und protestantische Stnbe (boch von letztem nur biejenigen, die die Augsburger Confession bekannten) in allen Rechten sich gleich gestellt. 369. Moritz von Sachsen hatte diesen Religionsfrieden nicht mehr erlebt. Sein ehemaliger Waffengefhrte, Albrecht Alcibiades, zog auch nach dem Passauer Vertrage mit seinen Sldnerbanden noch brandschatzend und ver-wstend durch Deutschland. Zuerst hatte er sich fr einen Verbnbeten des franzsischen Knigs gegeben und hatte dann, als Karl Y. einen unglcklichen Zug zur Wiebereroberung von Metz machte, sich wieber auf des Letzteren Seite gestellt. Enblich brachten seine Rubereien fast alle Fürsten gegen ihn auf. Mit Heinrich dem Jngern von Braunschweig, befsen Lnber Albrecht pliinberte, ver-banb sich Moritz. Bei Sievershausen (norbstlich von Hannover) kam es zu einer blutigen Schlacht 9. Juli 1553, in der zwei Shne Heinrichs und auch Moritz sielen. Groe Plne gingen mit ihm zu Grabe. Es folgte ihm sein Bruder August, und noch lange htnburch hielt sich das schsische Kurhaus an der Spitze des nordbeutschen Protestantismus. Auch Karl Y. zog sich vom Schauplatze zurck, uachbem er seine Nieberlanbe, die er fast ganz vom Reiche gelst ( 252), seinem Sohne Philipp Ii. bergeben hatte. Ebenso hatte Karl 1542 das ihm benachbarte und unter einem sehr befreundeten Frstenhause stehenbe Lothringen aus dem deutschen Reichsverbande entlasten. So brckelten, unter strmischen Bewegungen im Innern, bereits die ueren Theile vom alten Reiche los, durch die Schuld des Kaisers und der Fürsten selbst. Im Jahre 1556 legte dann Karl Y. die Kaiserkrone nieder, die nun auf seinen Bruder Ferbinanb 15561564 berging. Er starb in der Einsamkeit des Klosters St. Juste in Spanien, wohin er sich zurckgezogen, im Jahre 1558. 9. Die Schweizer Reformation. Streitigkeiten innerhalb des Prote- ftantismns. 370. Die Schweiz, obwohl politisch fast schon ganz vom Reiche ge-schieben, blieb boch, soweit sie beutscher Zunge zugehrte, im geistigen Leben eng mit Deutschland verbuuben. So ging benn auch bort eine Reformation, fast gleichzeitig mit der deutschen, aber im Ganzen unabhngig von derselben, vor. Huldrich Zwingli, geboren 1. Januar 1484, ein in den alten Sprachen gebilbeter, heiterer, klarer und frommer Mann, hatte in verschobenen Pfarrstellen zu Basel und Glarus schon vor Luther's Auftreten gegen manche Mibrauche, und als Schweizer besonders gegen das Reislaufen ( 315) gepredigt. Dann nach dem berhmten Wallfahrtsorte Maria Einsieblen berufen, hatte er Wallfahrten, Abla, Seelenmessen und begleichen angegriffen. Seit 1519 Prebiger zu Zrich, begann er offen mit den Grunbftzen der deutschen Refor-
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