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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 235

1871 - Berlin : Vahlen
Der 30jhrige Krieg, c) Der schwedische Krieg. Gustav Adolf. 395398. 235 von 6000 (Meuten fr verfallen erklrt; auerdem sollten knftig nur die der Augsburgischen Confeffion Zugehrigen, mithin keine Calviuisten, im Reiche geduldet werden.' Auch deckte die Restitutionsedict nur vorlufig die weitere Absicht, alle feit der Reformation eingezogenen geistlichen Gter wieder zurck-zufordern. Kurze Zeit nachher baten und erhielten die Dnen Frieden zu Lbeck am 12. Mai 1629. Nachdem so alle Feinde beseitigt, erffnete sich dem Kaiser die Aussicht auf eine hchste, unumschrnkte Gewalt, wie sie selbst Karl V. nach dem Schmalkaldischen Kriege umsonst erstrebt hatte. Schon erklrte Wallenstein laut: man bedrfe der deutschen Stnde nicht mehr: der Kaiser msse Herr in Deutschland werden, so gut wie die Könige in Frankreich und Spanien es in ihren Gebieten seien. 396. Da wurden auch die katholischen Fürsten im Reiche fr ihre Unabhngigkeit besorgt. An ihrer Spitze stand Maximilian von Baiern, dem der Kaiser seine ersten Siege verdankte. Besonders Wallenstein war ihnen verhat, der dem Kaiser diese Macht gegeben und ihm die Liga entbehrlich gemacht hatte. Selbst Europa begann zu frchten, vor Allem das auf die spanisch-streichifche Monarchie eiferschtige Frankreich, welches jetzt von dem staatsklugen Richelieu gelenkt wurde. Letzterer begann in Italien gegen die Habsburgische Macht vorzudringen und mit Maximilian von Baiern Einver-stndnisse anzuknpfen. Jnde trat, 1630, zu Regensburg ein Frstentag zusammen, und hier wurden von allen Seiten die bittersten Klagen laut. Fer-dinand Ii., der gerade seinen Sohn Ferdinand zu seinem Nachfolger (zum rmischen König) erwhlt zu sehen wnschte, entschlo sich, Wallenstein fallen zu lassen. Dieser empfing kalt und stolz die Kunde von feiner Entlassung, da er schon aus den Sternen gelesen, wie der Geist des Baiern den Geist des Kaisers beherrsche." Nicht seine Entsetzung rgerte ihn, sondern da ihm mit Mecklenburg auch feine reichsfrstliche Wrde entzogen war. Er trat mit frstlicher Pracht in das Privatleben zurck, der Zeit harrend, wo man ihn nthig haben wrde. 6. Der dreiigjhrige Krieg, c) Der schwedische Krieg. Gustav Adolf. 397. Denn, noch ehe Wallenstein entfetzt war, war schon wieder ein neuer Kmpfer auf dem Kriegsschauplatz erschienen. Es war Gustav Adolf, König von Schweden. Auch dieser war von der streichifchen Uebermacht bedroht. Der König Sigismund von Polen, ein Schwager des Kaifers, und, obwohl ein Wasa ( 398), doch mit ihm von gleichem katholischen Eifer beseelt, bestritt Gustav Adolf, feinem Better, die schwedische Krone. Wallenstein hatte ihm von Pommern und Brandenburg aus Truppen zu Hilfe senden mssen. Gustav Adolf aber fhlte sich berufen, Vorkmpfer und Retter des Protestautismus in Europa zu werden. Er hatte eine groe Seele: mit hoher Klugheit und Willensstrke paarte sich tiefe und echte Frmmigkeit,- die er in der That bewhrte, in Gerechtigkeit, Gte und Milde. Er allein in dieser Zeit bndigte die wilden Triebe der Soldaten, hielt strenge Mannszucht und lie auch die Feinde menschlich behandeln. Hellen Verstandes, berschaute er weltliche und geistliche Dinge mit gleicher Klarheit und Sicherheit. Sein hoher Charakter strahlte aus vem herrschenden blauen Auge, aus dem offenen Angesicht. Sehr schweren Leibes, theilte er doch alle Mhen seiner Soldaten, und war ein Meister der Kriegskunst, die er umgestaltete. 398. Freilich ist Gustav Adolf nicht blo ein Ritter gewesen, der fr den Glauben kmpfte. Er war ein König, der fr sein Land khne und
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