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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 323

1871 - Berlin : Vahlen
Marengo. Friede zu Luneville. Reichsdeputationshauptschlu. 555557. 323 diesen sah sich besonders England angegriffen, und sein Minister, der jngere Pitt ( 494), betrieb darum auf's Eifrigste die Bildung einer neuen Coali-tion. In Rußland war 1796 Paul I. seiner Mutter Katharina gefolgt, ein leidenschaftlicher, unbestndiger Herrscher, aber gleich seiner Mutter der heftigste Feind der Revolution. So ward Rußland leicht gewonnen, und Paul trumte sich schon als Hersteller der alten Ordnung in Europa. Aber auch Oestreich, in seinen geheimen Hoffnungen, die ihm im Frieden von Campo Formio >( 552) gemacht waren, getuscht, neigte sich der Coalition zu. Eine mnth-willige Aufreizung des franzsischen Gesandten Bernadette, der bei einem strei-chischen patriotischen Gedenkfeste vom Gesandtschaftshotel in Wien die dreifarbige Fahne herausfordernd aushngte, und ein darber entstehender Volksauflauf, brachte hier die Sache zum Bruch. Auch Preußen suchte man, obwohl vergeb-lich, in die Coalition zu ziehen. Dagegen traten Neapel und die Trkei mit ein. 556- So begann im Anfang des Jahres 1799 ein neuer Weltkrieg, der der zweiten Coalition, der sich vom Helder bis zur sicilischen Meerenge ausdehnte. Anfangs waren die Verbndeten glcklich. Erzherzog Karl siegte bei Stockach (25. Mrz) und drngte die Franzosen der den Rhein zurck. Ebenso waren die Waffen der Oestreicher in der Schweiz und Italien siegreich. Der Congre zu Rastadt war, auch nachdem Oestreich die Feindseligkeiten lngst erffnet, in thrichter Friedenshoffnung und in berschwenglicher Geduld gegen alle franzsischen Anmaungen zusammengeblieben. Erst als streichische Trnp-pen vor der Stadt standen, lste er sich auf. Bei ihrer Abreise aber wurden die franzsischen Gesandten (die kurz vorher die geheimen Vertrge von Campo Formio verffentlicht hatten) von streichifchen Husaren berfallen, zwei von ihnen mit Sbelhieben getdtet, während nur Einer schwer verwundet entkam. Diese dunkele That, deren Urheberschaft im Wiener Cabinet zu suchen ist, sprengte endlich auch den Congre. Wie ein Sturm entwickelte sich dann in Italien die siegreiche Kriegsfhrung des gewaltigen, wunderlichen und furcbt-baren Suworoff, des russischen Obergenerals. Die Schpfungen Bonapartes vom Jahre 1796, die Tochterrepubliken Frankreichs, sanken vor ihm in Trm-mer. Dann durch den Befehl seines Kaisers nach der Schweiz gerufen, machte er den wunderbarsten Alpenbergang, von dem die Geschichte zu erzählen wei. Von den jhen Hhen herabgestiegen, fand er Russen und Oestreicher bei Zrich (wo im Frhjahr Erzherzog Karl gesiegt) von Massena geschlagen und mute sich auf neuen, furchtbaren Mrschen in's Rheinthal werfen. Schon aber herrschte innerer Zerfall in der Coalition. Paul I., der eifrig die alten Ord-nungen hatte wieder aufrichten wollen, hatte Oestreich im Verdacht, nur nach Vergrerung in Baiern und Sardinien zu streben; England hatte in Ver-bindung mit russischen Truppen einen unglcklichen Feldzug in Holland ge-macht. So rief Paul I. sein Heer zurck, und die zweite Coalition begann ? sich zu lsen. 6 Marengo. Friede zu Luneville. Reichsdeputationshauptschlu. 557. Unterdessen war Bonavarte aus Aegypten zurckgekehrt, hatte am 18. Brumaire (9. Nov.) 1799 die bisherige franzsische Regierung, das Direktorium, gestrzt und sich zum ersten Consul whlen lassen. Von nun an herrschte er durch seine militrische Gewalt in Frankreich absoluter, als irgend ein anderer Fürst Europas in seinem Lande. Er bot sogleich in einem Briefe voll hochklingender Worte den Monarchen Englands und Oestreichs die 21*
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